Gott ist, allen Unkenrufen zum Trotz, bei bester Gesundheit. Seit der Aufklärung hatte der Mensch versucht, sich von seinem strafenden Über-Vater zu befreien. Er hoffte auf ein besseres, ein verantwortlicheres Leben. Doch das langsame Sterben Gottes hinterließ eine schmerzende Wunde.
Strindberg schickt in seiner Trilogie „Nach Damaskus“ einen Unbekannten auf die Suche. Als Ehemann, Vater, Künstler und Gesellschaftsreformer sieht er sich gescheitert. Die Widersprüche der Welt sind zu schmerzhaft. Der Weltengang ist zu undurchsichtig. Das Leben ohne Vater zu haltlos.
Die Reise nach Damaskus ist lang, das Ziel – der Frieden mit sich in dieser Welt - liegt hinter der Religion, der „Wiederanbindung“. Die Hoffnung auf Erlösung und Sinn treiben den ehemals Aufgeklärten an. Sein Weg ist der Anlass für Fragen an die Gegenwart.
schauspielfrankfurt in Koproduktion mit dem Hebbel-am-Ufer (HAU) Berlin in Zusammenarbeit mit dem LOT-Theater Braunschweig
Regie: Anja Gronau; Bühne: Mechthild Feuerstein; Kostüme: Olaf Habelmann; Dramaturgie: Christine Elbel; Künstlerische Mitarbeit: Marcel Luxinger; Darsteller: Stefan Düe, Eva Löbau, Marcus Reinhardt, Martina Schiesser, Claudia Wiedemer