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Schauspiel Köln: JOHANN WOLFGANG GOETHE - FAUST - DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL

PREMIERE 17.10.2008, 19.30 Uhr, HALLE KALK

 

Genau vor 200 Jahren, zur Leipziger Ostermesse 1808, erschien der erste Teil des „Faust“, dieses Sattelwerk zwischen dem frühen und dem späten Goethe, dessen unbezweifelter Erfolg ihn endgültig zum deutschen Klassiker machte.

23 Jahre später notiert Goethe vorausschauend in einem Brief an Zelter, dass sein „Faust“ „ein offenbares Rätsel bleibe, die Menschen fort und fort ergötze und ihnen zu schaffen mache.“

 

Ein Blick auf die wechselvolle Wirkungsgeschichte des Werkes bestätigt diesen Eindruck: Die Aufklärung bezichtigte Goethe des Mystizismus, die Romantik der Glorifizierung wissenschaftlichen Hochmuts; die katholische Kirche legte ihm hybride Unmoral und Blasphemie zur Last, die protestantische ungeistigen Materialismus. Und im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte die Gestalt des Faust eine Umwertung zum Idealbild des deutschen Geistes, „Faust“ wurde glorifiziert zum „vaterländischen Mythos“, zum Symbol des angeblich ewig-deutschen Wesens.

 

Was aber ist das „Faustische“, der „faustische Mensch“, der „faustische“ Empörer, dieser in allen Bereichen seines Daseins nach Ganzheit Strebende, der die Polarität von Ich und Welt zur Einheit zu verbinden sucht?

Der französische Regisseur Laurent Chétouane, der in der vergangenen Spielzeit Faust II am Nationaltheater Weimar inszeniert hat, wendet sich nun dem ersten Teil zu, um die Konstruktion des deutschen Mythos zu untersuchen.

 

Mit: Jan-Peter Kampwirth

Eve Kolb

Carlo Ljubek

Christoph Luser

Julia Wieninger

Patrycia Ziolkowska

Tänzer: Jan Burkhardt

Joris Camelin

 

Regie: Laurent Chétouane

Bühne: Patrick Koch

Kostüme: Sanna Dembowski

Musik: Leo Schmidthals

Video: Anna Henckel-Donnersmarck

REGIE LAURENT CHÈTOUANE / BÜHNE PATRICK KOCH / KOSTÜME SANNA

DEMBOWSKI / MUSIK LEO SCHMIDTHALS / VIDEO ANNA HENCKEL-DONNERSMARCK / DRAMATURGIE JAN HEIN

 

HALLE KALK / 24.10. / 26.10. / 30.10. / 31.10.

 

 

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