Obwohl die Beerdigung seiner Tochter Linda, die sich völlig überraschend das Leben nahm, erst kurze Zeit zurückliegt, beginnt der Abend nach den Ritualen wohl eines jeden Familienfestes: Begrüßung, Gespräche, Essen. Der älteste Sohn Christian hält – wie die Tradition es verlangt – die erste Tischrede; er gibt ihr den merkwürdigen Titel „Wenn Papa badete“. Christian nutzt das Geburtstagsfest seines Vaters, um ein streng gehütetes und unterdrücktes Familiengeheimnis zu lüften. Schmerzhaft kommt etwas ans Licht, was jeder wusste, niemand wahr haben wollte und alle voreinander verborgen hielten. Zunehmend gerät das Fest aus den Fugen. Die Grundfeste der Familie sind erschüttert, am Morgen ist nichts mehr so, wie es war.
„Jede Familie hat ein Geheimnis.“, lautet der Untertitel. Thomas Vinterbergs Film „Das Fest“ wurde 1998 zum ersten Mal bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes präsentiert und gewann den Spezialpreis der Jury. Neben Lars von Triers Film „Idioten“ ist es der erste Film, der strikt dem filmischen Keuschheitsgelübde „Dogma 95“ folgte. Seither hat „Das Fest“ nicht nur die Leinwände erobert, sondern ist inzwischen national und international schon so etwas wie ein moderner Klassiker auf vielen Theaterbühnen.
„Das Fest“, so schreiben Vinterberg und Rukov, „ist ein Film über den Willen des Vaters und den verlorenen Sohn, die Nähe des Todes und die Ferne der Lebenden, die Bande des Bluts und darüber, wie es ist, seines Bruders Hüter zu sein. Ein Film über Liebe, Eifersucht und Fremdenangst, über den kühlen Charme der Bourgeoisie und die warmen Arme der Stubenmädchen…“
Es spielen: Lina Beckmann, Marie Bonnet, Jennifer Frank, Sebastian Haase, Martin Horn, Holger Kunkel, Carlo Ljubek, Horst Mendroch, Annika Olbrich, Petra Redinger, Mathias Redlhammer, Angelika Richter, Myriam Schröder, Renato Schuch, Jubril Sulaimon, Felix Vörtler und Birgit Walter.
Regie: Dieter Giesing, Mitarbeit: Johann Kresnik, Bühne und Kostüme: Jens Kilian, Musik: Jörg Gollasch, Dramaturgie: Jan Hein
Premiere am 19. März 2010 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus
Weitere Vorstellungen am 21., 24., 28. und 30. März