Die Jury, bestehend aus der Dramaturgie der Schaubühne sowie dem Hausautor Marius von Mayenburg, lobt die furchtlose und komplexe Auseinandersetzung mit einem diffizilen Thema und den überraschenden Humor des Stücks. »Die Wissenden« besticht nach Meinung der Jury durch eine Fülle vielschichtig verwobener Figuren und Geschichten.
Die szenische Lesung von »Die Wissenden« findet beim Festival Internationale Neue Dramatik (F.I.N.D.8) im Oktober 2008 statt. Das Festival wird den Schwerpunkt auf neue palästinensische Dramatik legen.
Informationen
Zum Stück
Paula Schenk, geborene Schwenk, ist Französischlehrerin am Rande des Nervenzusammenbruchs. Ihr Mann Michael macht neurologische Experimente, unter anderem mit dem mehrfach schwerstbehinderten Ralph, dem Bruder einer Schülerin. Durch eine zufällige Begegnung zwischen Ralph und Paula und eine unachtsame Bemerkung beginnt das Leben der Lehrerin zu zerfallen. Die Spätabtreibung eines behinderten Babys lastet immer schwerer auf Paula und während Michael neue wissenschaftliche Erfolge erringt und mit einer ihrer Lehrerkolleginnen schläft, trifft Paula auf ein Mädchen, das ihrem todkranken Vater Sterbehilfe leisten will…
Das Stück stellt die Frage nach dem Wert eines Menschenlebens, wann ein Leben lebenswert ist und wann nicht. »Die Wissenden« erforscht den Wahnsinn der Welt und den Wahnsinn derer, die darin leben.
Die Autorin
Nina Ender, geboren 1980 in Erlangen, hat gerade ihr Studium des Szenischen Schreibens an der Universität der Künste Berlin abgeschlossen. Für ihr Kurzdrama »Der Katze den Kuchen reichen« (Regisseur UA: Jan-Christoph Gockel) erhielt sie den Publikumspreis beim DRAMA KÖLN 2005, mit dem Stück »Neues Land« nahm sie beim Stückemarkt-Workshop des Berliner Theatertreffens 2005 und am Wochenende der Jungen Dramatiker an den Münchner Kammerspielen 2006 teil. Im gleichen Jahr wurde Nina Ender zum FORUM JUNGER AUTOREN EUROPAS der Theaterbiennale Wiesbaden / Neue Stücke aus Europa 2006 eingeladen, wie auch zu den Werkstatttagen des Burgtheaters. Ihr Stück »Beta« (Regie: Jan-Christoph Gockel) ist Teil der »Deutschlandsaga« im Studio der Schaubühne.