Das Tanzstück „Langes Wochenende“ changiert zwischen Soli und hyperrelationalen Gruppenmomenten und nutzt essayistische genauso wie musicaleske Erzählformen. Angelehnt an Intimitätstechniken des Lap Dance untersucht das Ensemble Körperlichkeiten professionalisierter Nahbarkeit und deren Einbrüche ins Private. Es beschäftigt sich mit dem Anspruch, die eigene Arbeit zu lieben und dadurch deren Prekarität aufzuwiegen bzw. mit der eigenen Liebesfähigkeit den Härten der Arbeitswelt Wärme zu verleihen. Und macht die romantischen Versprechungen sichtbar, die in einem Liebesverhältnis zur Arbeit unerfüllt bleiben.
In „Langes Wochenende“ verwechseln die Performerinnen als „Freelance Lovers“ absichtlich jedes Liebes- mit einem Arbeitsverhältnis und umgekehrt. Sie untersuchen die Intimitätstechniken, die sie einerseits anwenden, um dem Publikum zu begegnen, und andererseits, um kollegiale Beziehungen in Projekten schnell, sicher und intensiv einzugehen und möglichst schmerzlos wieder aufzulösen. Und sie zeigen, welche Kunststücke sie vollführen, um an die Verwertbarmachung von Beziehungen UND an die Liebe zu glauben.
Elsa Artmann, Anne-Lene Nöldner, Diana Treder (Tanz) und Annie Bloch (Musik) werden von Samuel Duvoisin und Lili M. Rampre konzeptionell und von Valerie Wehrens dramaturgisch begleitet. Sie gestalten in diesem Projekt den Übergang vom Duo Artmann&Duvoisin zum Ensemble SANFTE ARBEIT.
Künstlerische Leitung, Choreografie, Tanz: Elsa Artmann
Choreografie, Tanz: Diana Treder, Anne-Lene Nöldner
Komposition und Live-Vertonung: Annie Bloch
Dramaturgische Begleitung, Outside Eye: Valerie Wehrens, Lili M. Rampre, Samuel Duvoisin
Kostüm: Noemi Baumblatt+Elsa Artmann
Ton: Thomas Meckel
Licht: Jasper Diekamp
Termine:
22. November 2024, 20 Uhr Premiere
23. November 2024, 20 Uhr
28. März 2025, 20 Uhr
29. März 2025, 20 Uhr
Ort: TanzFaktur, Siegburger Straße 233 W, 50679 Köln