Zunächst ist da der Raum, ein Roter Salon, in dem man sich rund um Musik, Literatur und Malerei trifft, um mit er- und belesenen Partnern über „Gott und die Welt“ und deren ästhetische Widerspiegelungen zu disputieren. Es ist ein Ort für gepflegte Konversation, nicht frei von gepflegten Eitelkeiten, aber dennoch ein Schmelztiegel praller Lebensgefühle und des Aufeinandertreffens ebendieser. Die Tänzerinnen und Tänzer lassen sich in diesem Salon nieder, dessen Atmosphäre nicht nur dem Intellekt, sondern zunehmend auch Erotik und Sinnlichkeit, dem Entstehen und Zerbrechen von Gefühlen und Lebensentwürfen reichlich Raum schenkt.
Lode Devos möchte aber nicht nur das Entstehen und die Blüte eines Salon Rouge abbilden - seine Geschichte beleuchtet auch die schrittweise Reduzierung des elitären Anspruchs eines solchen Salons und das Abgleiten seiner der Kunst überdrüssig gewordenen Gäste in einen Spielplatz der Privatsphäre. Letztlich mündet diese Veränderung in der Zerstörung der ursprünglichen Idee, aus deren Trümmern wieder neue Ideen entstehen.
Die nächsten Vorstellungen sind am 5. und 13. Juni 2008, 19.30 Uhr im Opernhaus