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SAKKORAUSCH von ELISABETH REICHART, Schauspielhaus Salzburg

PREMIERE: 30. APRIL 2008 // 19:30 UHR, KLUB IM FOYER

»Sakkorausch« ist eines der Pseudonyme, unter denen die Philosophin Helene von Druskowitz ihre Werke veröffentlichte – notgedrungen, am Ende des 19. Jahrhunderts war man mit einer Frau als Geisteswissenschaftlerin überfordert.

Dr. Helene von Druskowitz (1856-1918), Philosophin, Dramatikerin, Literatur- und Musikkritikerin, vehemente Gegnerin Nietzsches, Lesbierin, gesellschaftliche Außenseiterin. Sie rauchte, trank Alkohol, geriet durch ihre gescheiterte Beziehung zu Therese Malten in eine tiefe Krise, wurde von Halluzinationen heimgesucht, in die Heilanstalt Mauer-Oehling eingeliefert,

entmündigt und für 27 Jahre »entsorgt«. Kurz nach ihrem 62 Geburtstag starb sie.

»Sakkorausch« beschreibt sensible Momentaufnahmen aus der Anstalt. Aufrecht nimmt die Denkerin ihr Schicksal an, blickt aus dem Fenster ihrer Zelle, stellt scharf und kompromisslos die machthungrige Männergesellschaft an den Pranger. Sie lechzt nach einem Wein für ihre Geistesarbeit, muss jedoch Beruhigungs- und Schlafmittel schlucken. Und die Ärzte, »diese Hohlköpfe«, sie hassen die Intellektuelle für ihre geistige Überlegenheit. »Wer jetzt riefe: Sir, gebt Gedankenfreiheit!, wäre mein Anstaltsgenosse.«

In die Nervenheilanstalt entsorgt, setzte sie sich schriftstellerisch zur Wehr, so in ihrem Spätwerk „Der Mann als logische und sittliche Unmöglichkeit oder als Fluch der Welt“.

In Elisabeth Reicherts Monolog reflektiert sie über ihre Situation, die Einsamkeit einer, die ihrer Zeit hundert Jahre voraus war.

MIT: EVA-MARIA VIERTBAUER

REGIE: MARTIN GRUBER

AUSSTATTUNG: INGRID BITTERSAM

Dr. Helene von Druskowitz (1856-1918), Philosophin,

Dramatikerin, Literatur- und Musikkritikerin, vehemente

Gegnerin Nietzsches, Lesbierin, gesellschaftliche Außenseiterin.

Sie rauchte, trank Alkohol, geriet durch ihre gescheiterte Beziehung

zu Therese Malten in eine tiefe Krise, wurde von Halluzinationen

heimgesucht, in die Heilanstalt Mauer-Oehling eingeliefert,

entmündigt und für 27 Jahre »entsorgt«.

Kurz nach ihrem 62 Geburtstag starb sie.

»Sakkorausch« beschreibt sensible Momentaufnahmen aus der

Anstalt. Aufrecht nimmt die Denkerin ihr Schicksal an, blickt aus

dem Fenster ihrer Zelle, stellt scharf und kompromisslos die

machthungrige Männergesellschaft an den Pranger. Sie lechzt nach

einem Wein für ihre Geistesarbeit, muss jedoch Beruhigungs-

und Schlafmittel schlucken. Und die Ärzte, »diese Hohlköpfe«,

sie hassen die Intellektuelle für ihre geistige Überlegenheit.

»Wer jetzt riefe: Sir, gebt Gedankenfreiheit!, wäre mein

Anstaltsgenosse.«

PREMIERE: MI. 30. APRIL 2008 / 19:30 UHR / FOYER

Spieltermine (jeweils 19:30 Uhr / Foyer)

Fr. 02.05. / Sa. 03.05. / Mi. 07.05. / Fr. 09.05.

Do. 15.05. / Do. 22.05. / So. 25.05.

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