Unter dem Titel „Primeurs“ werden sechs Autorinnen und Autoren vorgestellt, die, so Barbara Engelhardt, die Kuratorin des Festivals, in Deutschland noch nicht bekannt sind, die aber in Frankreich bereits zu den interessantesten Vertretern einer modernen Theaterszene gehören: Marie N´Diaye, Gilles Granouillet, Gérard Watkins, Joël Pommerat, Marion Aubert und das Autorenkollektiv Hamelin, Levey, Malone, Simonot. Die Auswahl der Stücke soll möglichst viele Themen, die in Frankreich im Moment diskutiert werden, widerspiegeln. Migrations- und Integrationsprobleme genauso wie Arbeitslosigkeit und sich wandelnde familiäre Beziehungen vor dem Hintergrund sozialer Spannungen. Ebenso soll dem stereotypen Bild vom „typisch französischen“ Literaturtheater durch eine formale Vielfalt der ausgewählten Texte begegnet werden.
Der Saarländische Rundfunk eröffnet am Donnerstag, den 27. September um 20.04 (!) Uhr das Programm mit der Präsentation eines Live-Hörspiels: „Les Marchands“ von Joël Pommerat. Am Freitag, dem 28. September um 19 Uhr folgen in Form szenischer Lesungen der Beitrag der Forbacher Scène nationale Le „Carreau“ mit Marion Auberts Stück „Les Aventures de Nathalie Nicole Nicole“ in französischer Sprache sowie Gilles Granouillets „Der Tag, als Mama auf den Leuchtturm stieg“, interpretiert von Ensemblemitgliedern des Saarländischen Staatstheaters.
Drei weitere Stücke folgen am Samstag, dem 29. September, um 18 Uhr ebenfalls vorgestellt vom Saarländischen Staatstheater in deutscher Sprache: „La Tour“ von Gérard Watkins“, „Die außergewöhnliche Ruhe der Dinge“ vom Autorenkollektiv Hamelin, Levey, Malone, Simonot. Das dritte Stück steht derzeit noch nicht fest.
Am Sonntag folgt eine Abschlussmatinee zu „Primeurs“, eine Zusammenfassung des Festivals unter Beteiligung der Veranstalter und eingeladener Kenner der französischen Theaterszene.
Begleitet wird das Festival durch Gespräche mit den anwesenden Autoren, eine Abschlussparty am Samstagabend, sowie durch eine Veranstaltung des Frankreichzentrums der Universität Saarbrücken mit dem Titel „Deutsch-französische Theaterbegegnung“.
Karten sind über die Vorverkaufskassen des Saarländischen Staatstheaters und des Carreau in Forbach erhältlich!
Termin: 27.9.2007 abends bis 30.9.2007 mittags
Ort: Alte Feuerwache
Kuratorin des Festivals:
Barbara Engelhardt, Herausgeberin der Buchreihe „scène“
Kalender
Donnerstag, 27.9., 20.04 Uhr Live-Hörspiel
Freitag, 28.9. Französische Lesung und Werkstattinszenierung
Samstag, 29.9. Zwei Werkstattinszenierungen und Lesung
Sonntag, 30.9. Abschluss-Matinee
Intention
Um das dramatische Schaffen unserer Nachbarn ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, werden sechs Autoren, deren Werk exemplarisch ist für die Tendenzen der gegenwärtigen französischen Dramatik, nach Saarbrücken eingeladen.
Die Kuratorin des Festivals, Barbara Engelhardt, ist Herausgeberin der Buchreihe „scène“ und Frankreich-Korrespondentin der Zeitschrift „Theater der Zeit“. Als profunde Kennerin der französischen Theaterszene wird sie die Stimmenvielfalt der französischen Dramatik nach Saarbrücken holen.
Die Formate, in denen die ausgewählten Stücke vorgestellt werden, reichen von gut gearbeiteten Lesungen (deutsch und französisch) über Werkstatt-inszenierungen hin zu einem Live-Hörspiel. Nach jeder Veranstaltung findet ein Gespräch mit dem jeweiligen Autor statt. Die Moderationen übernehmen die beteiligten Kooperationspartner. Die Gespräche werden gedolmetscht. Eine Jury wird ein Siegerstück prämieren. Als Preis für den Gewinner ist entweder eine Hörspielproduktion beim SR oder eine Inszenierung beim SST vorgesehen.