Den Ruhrfestspielen war und ist es in den Planungen wichtig, im Jubiläumsjahr so viel Programm wie möglich stattfinden zu lassen. In der Planungsphase der 75. Ruhrfestspiele haben Olaf Kröck und sein Team fortlaufend flexibel auf die steigenden Coronazahlen reagiert, verschiedene Festivalvarianten geplant und den Start der diesjährigen Ruhrfestspiele komplett digital realisiert. Jetzt, während das Festival bereits seit zwei Wochen läuft, freuen sich die Ruhrfestspiele über sinkende Coronazahlen und eine Öffnungsperspektive.
In den letzten Wochen haben die Coronalage und die von der Politik noch nicht definierte Perspektive für Live Veranstaltungen, Planungen einer kurzfristigen Öffnung nicht zugelassen. Für die Vorbereitungen in einen Wechsel zu Live Veranstaltungen braucht das Ruhrfestspiele-Team einige Tage Vorlauf für die Organisation, Absprachen und Planungsprozesse, auch mit den eingeladenen Künstler*innen und Gruppen, u. a. aufgrund der zu planenden Anreisen der Künstler*innen und für den Aufbau.
Die Ruhrfestspiele haben sich daher entschlossen, das Festival bis zum 31. Mai weiterhin digital zu gestalten und einen Wechsel zu Live Veranstaltungen, für den Fall dass es die Inzidenzwerte zulassen, ab dem 1. Juni zu planen. Für alle geplanten Live Veranstaltungen gilt weiterhin ein detailliertes Hygienekonzept.
Einige Produktionen müssen aufgrund der aktuellen Lage und Inzidenzwerte leider entfallen, einiges, wie zum Beispiel die Produktionen „Orlando“ und „Arbeiterinnen“ kann jedoch in das Digitale Ruhrfestspielhaus verlegt werden. Alle Informationen dazu finden sich auf der Website der Ruhrfestspiele und auf der Startseite der neuen digitalen Spielstätte „Digitales Ruhrfestspielhaus“.
Digitale Highlights der kommenden Ruhrfestspiele-Wochen
Bis zum 1. Juni bereiten die Ruhrfestspiele aktuell einige weitere Höhepunkte für das Digitale Ruhrfestspielhaus vor: Am 29. Mai zeigt das Ruhrfestspiele-Team „Orlando“ nach dem Roman von Virginia Woolf mit der bekannten Schauspielerin Corinna Harfouch in der Titelrolle in der Regie von Lily Sykes, das aktuell für die Ruhrfestspiele im Schauspiel Hannover aufgezeichnet wird. Am 27. Mai wird die Uraufführung von „Arbeiterinnen / Pracujace kobiety“, ein dokumentarisches Porträt von drei Frauengenerationen aus Arbeiterfamilien im Ruhrgebiet und in Niederschlesien gestreamt. Für die Koproduktion mit dem Schauspiel Essen und dem Teatr Polski – w podziemiu haben die Künstlerinnen der werkgruppe2 eine Filmversion produziert. Als digitale Aufführung in Vorbereitung ist zudem im Genre Neuer Zirkus „All Genius All Idiot“ der Svalbard Company aus Schweden am 29. Mai. Und im Genre Literatur sind ebenfalls weiterhin digitale Veranstaltungen in Planung. So ist am 31. Mai Sharon Dodua Otoo mit ihrem Erfolgsroman „Adas Raum“ zu Gast und trifft den Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck zum Gespräch. Die Veranstaltung wird live gestreamt von der großen Bühne im Ruhrfestspielhaus. Außerdem gibt es ab dem 22. Mai zusätzliche digitale Vorstellungstermine für das bisher immer ausverkaufte Zoom Live-Game „reconstruct:alan_turing“ des Büros für Eskapismus.
Alle Informationen darüber, ob geplante Live Veranstaltungen in den nächsten Wochen digital stattfinden oder entfallen müssen, finden sich auf der Homepage der Ruhrfestspiele.
Programm-Highlights der dritten Festivalwoche
„A Human Race“: Ab 11 Jahren und für Erwachsene!
Der französische Krumper Grichka Caruge holt die auf der Straße geborene Tanzform auf die Bühne. Gemeinsam mit fünf Tänzer*innen aus der internationalen Krump-Szene erzählt er eine Geschichte des Empowerments. Krump ist eine soziopolitische Praxis, die jungen Menschen auf der ganzen Welt familiäre Strukturen und Zuflucht bietet, und Selbstermächtigung angesichts des Gefühls von Ohnmacht gegenüber unrechtmäßig erfahrener Gewalt. Das Stück zeigt die Kraft des Tanzes beim Kampf gegen die Grenzen, die sowohl zwischen sozialen Kontexten als auch zwischen Straße und Hochkultur verlaufen. Im Anschluss an den Stream am 19. Mai gibt es zudem ein Gespräch mit den Künstler*innen.
Neuer Zirkus und die dunkle Seite der Jonglage: „Smashed2“
Seit über 30 Jahren entstaubt Gandini Juggling die Disziplin der Jonglage und hat sich so als einer der Vorreiter für zeitgenössischen Zirkus in Großbritannien etabliert. 2020 hätten sie ihren Dauerbrenner „Smashed“ bei den Ruhrfestspielen gezeigt und entschieden sich dann mit „Smashed2“ eine Neuschreibung herauszubringen. Orangen statt Äpfel, Wassermelonen statt Geschirr und es gibt eine signifikante Veränderung in der Besetzung, denn das Geschlechterverhältnis wird umgekehrt. Sieben Jongleurinnen und nur zwei Jongleure stehen auf der Bühne. Die auf den ersten Blick sichtbare Dominanz der Frauen wirft ein ganz neues Licht auf Machtstrukturen und die Dynamik des Stückes. Und auch in „Smashed2“ sind die Reminiszenzen an das Tanztheater von Pina Bausch spürbar. Im Anschluss an den Stream am 22. Mai ist ein Gespräch mit den Künstler*innen geplant.
Künstlergespräch mit Dimitris Papaioannou
„The Great Tamer“ hat das Ruhrfestspiele-Publikum 2019 begeistert und die neue Arbeit von Dimitris Papaioannou wurde als zentrale Produktion im Genre Tanz für die diesjährige Saison geplant. Aufgrund der aktuellen Situation werden die Ruhrfestspiele „Transverse Orientation“ nun leider nicht zeigen können. Doch Olaf Kröck und sein Team bleiben in Kontakt mit dem Ausnahmechoreografen und seiner Kompanie und hoffen, sie in einem der kommenden Jahre wieder einladen zu können. Am 21. Mai trifft Intendant Olaf Kröck Dimitris Papaioannou stattdessen zum Künstlergespräch im Digitalen Ruhrfestspielhaus. Der Eintritt zu dieser digitalen Veranstaltung ist frei.
Informationen zum Ticketing
Umtausch von Live- in digitale Veranstaltungen, Rückerstattung
Aufgrund der aktuellen Situation und den Vorgaben der neuen Corona Schutzverordnung können bis zum 1. Juni keine Live Veranstaltungen durchgeführt werden. Viele der geplanten Veranstaltungen finden stattdessen digital in der neuen Online-Spielstätte, dem Digitalen Ruhrfestspielhaus, statt. Gebuchte Karten können für eine der Digital-Veranstaltungen umgetauscht oder zurückgegeben werden. Die Rückerstattung erfolgt per Überweisung, exklusive Portokosten.
Die Kartenstelle der Ruhrfestspiele ist aufgrund der Bestimmungen weiterhin nicht für den Publikumsverkehr geöffnet und aktuell nur per Telefon, E-Mail und Fax erreichbar. Zudem ist ein Online-Formular für die Rückerstattung in Vorbereitung.
Kontakt Kartenstelle: Tel. +49 2361 9218-0, E-Mail: kartenstelle@ruhrfestspiele.de