Im Mai 1961, während des Kalten Krieges, ging das weltberühmte russische Kirow-Ballett auf Europatournee. Mit dabei: Rudolf Nurejew, ein Newcomer und der neue Stern am Balletthimmel. Der Tänzer war ein einmaliges Talent, besaß aber auch einen temperamentvollen und wankelmütigen Charakter. Eine gefährliche Mischung, nicht nur für das Ensemble, sondern vor allem auch für den KGB.
Dass sich Nurejew auf der Tour in der Pariser Gesellschaft Freunde gemacht hatte, war nicht gerne gesehen. Kein Wunder also, dass Nurejew gegen seinen Willen unverzüglich nach Moskau zurückgeschickt werden sollte. Das als Propagandacoup gedachte Gastspiel endete also als PR-Desaster: Nurejew bat am Flughafen in Paris um Asyl, unter höchst brisanten und dramatischen Umständen. Er war der erste Künstler überhaupt, der sich in den Westen absetzte.
Die Dokumentation „Rudolf Nurejew - Der Sprung in die Freiheit” erzählt die entscheidenden Wochen dieser spannenden Geschichte anhand von exklusiven Zeitzeugen-Interviews und neuen, hochwertig inszenierten Spiel- und Tanzszenen eines der größten Balletttänzer des 20. Jahrhunderts.
dokumentation von Richard curson smith, ZDF/arte, franny moyle, gro8britannien 2015, 60 min., Erstausstrahlung.