Einerseits überhäuft er die Mitglieder der dekadenten Adelsgesellschaft mit Spott und Sarkasmus, andererseits verschwendet er keinen Gedanken daran, dass der Zorn, den er damit herausfordert, ihn selbst treffen könne.
Die Rache aber ereilt Rigoletto auf die fürchterlichste Weise, als Gilda entführt und dem Herzog ausgeliefert wird. In blindem Hass dingt Rigoletto nun einen Mörder. Dass dieser bestechlich ist, wird dem Vater zum Verhängnis: Nicht der Herzog, sondern Gilda ist das Opfer.
Verdi gelangte mit seinem RIGOLETTO nach LE ROI S’AMUSE von Victor Hugo 1851 zu internationalem Ruhm, gleichwohl das grausame Sittengemälde, das diese Oper abbildet, Zensur provozierte. Regisseurin Sonja Trebes sieht in Rigoletto heute einen vom Schicksal verfolgten Menschen, der keine Erlösung findet. Denn mit dem Tode Gildas scheint sich Rigolettos Geschichte zu wiederholen. Wie in einem Labyrinth irrt Rigoletto umher, heimgesucht von einem Fluch. Verdi hat ihn komponiert: Er verfolgt den Narren bis zum bitteren Ende.
Text: Francesco Maria Piave
– In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln –
Musikalische Leitung: Yoel Gamzou,
Inszenierung: Sonja Trebes,
Bühne: Etienne Pluss,
Kostüme: Sabine Böing,
Dramaturgie: Ursula Benzing,
Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti
Mit Philipp Heo (als Gast) / Paulo Paolillo (Herzog von Mantua), Stefan Adam (als Gast) / Marian Pop (Rigoletto), Lin Lin Fan / Bénédicte Tauran (Gilda, dessen Tochter), Marc-Olivier Oetterli (Graf von Monterone), Abraham Singer (Graf von Ceprano), Ani Yorentz (Die Gräfin, seine Gemahlin), Hansung Yoo (Marullo), Bassem Alkhouri (Borsa, Höfling), Hee Saup Yoon (Sparafucile), Belinda Williams / Maren Engelhardt (Maddalena, seine Schwester) u.a.m.