Beim Liebesverbot handelt es sich um Wagners zweite vollendete Oper, welche 1836 am Stadttheater Magdeburg uraufgeführt wurde und – wenngleich auch stark bearbeitet – auf Shakespeares Maß für Maß basiert. Obwohl das Werk nach den Feen entstanden ist, handelt es sich in Anbetracht seiner stilistischen Anleihen an die Opera buffa Rossinis sowie die französische Opéra-comique um eine wesentlich traditionellere Arbeit Wagners auf seinem Weg zur romantischen Großform. Das war dem Komponisten selbst völlig klar, spricht er doch später in einem Brief an seinen Gönner König Ludwig II. von einer „Jugendsünde“. Dennoch sind auch hier bereits einige der für Wagner typischen Kompositionsmuster angelegt. So kann man von dem im Werk sehr häufig auftretenden „Verbotsmotiv“ fast schon von einer Art Leitmotiv sprechen.
Palermo im 16. Jahrhundert: Friedrich, deutscher Statthalter des abwesenden Königs, erlässt kurz vor Beginn des Karnevals ein Verbot der Feierlichkeiten, darüber hinaus seien alle amourösen und alkoholischen Ausschweifungen mit dem Tode zu bestrafen. Selbst nimmt er es jedoch nicht ganz so genau mit der Moral, macht er doch der Novizin Isabella ein unverfrorenes Angebot. Wenn er ihren wegen Schwängerung seiner Geliebten einsitzenden Bruder Claudio begnadigen solle, müsse die Schöne ihm zu Willen sein. Durch eine List bringt Isabella jedoch nicht nur die Heuchelei des Statthalters ans Tageslicht, sondern sorgt auch erfolgreich für das eigene Liebesglück mit Luzio.
Die Musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, dessen Wagner-Opernrepertoire sich mit dieser Einstudierung komplettiert. Bis 2010/11 gehörte der Bariton Michael Nagy (Friedrich) als einer der Publikumslieblinge dem Frankfurter Ensemble an und kehrt nun erstmals als Gast an den Main zurück. Als Zemlinskys Zwerg und Pfitzners Palestrina hat sich der Tenor Peter Bronder (Luzio) in Frankfurt einen Namen gemacht. Der Amerikaner Charles Reid (Claudio) gilt momentan als einer der führenden lyrischen Tenöre unserer Zeit mit Engagements an der New Yorker Met und bei den Salzburger Festspielen. Die behutsame Erweiterung seines Repertoires führt ihn aber auch seit 2009 als Kunz Vogelgesang in den Meistersingern nach Bayreuth. Die Berlinerin Christiane Libor (Isabella) weitet nach Engagements an den Staatsopern von Hamburg und Berlin sowie in Zürich und Dresden ihr Repertoire mit Eva (Meistersinger) in Leipzig und Senta (Holländer) in Nürnberg in „Richtung Wagner“ aus. Seit 2007 gastiert die Münchner Sopranistin Anna Gabler (Mariana) regelmäßig in Bayreuth (Ortlinde im Ring), zuletzt als Senta in einer Holländer-Produktion für Kinder. Die übrigen Partien sind überwiegend mit Mitgliedern des Frankfurter Opernensembles und -studios besetzt.
Große komische Oper in zwei Akten von Richard Wagner
Text vom Komponisten
Nach der Komödie Maß für Maß von William Shakespeare
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Chor: Matthias Köhler
Friedrich: Michael Nagy
Luzio: Peter Bronder
Claudio: Charles Reid
Antonio: Simon Bode
Angelo: Franz Mayer
Isabella: Christiane Libor
Mariana: Anna Gabler
Brighella: Thorsten Grümbel
Danieli: Kihwan Sim
Dorella: Anna Ryberg
Pontio Pilato: Julian Prégardien
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Koproduktion mit der Alten Oper Frankfurt
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 212 49 49 4 (Oper Frankfurt) sowie 069 – 13 40 400 (Alte Oper Frankfurt) oder online unter www.oper-frankfurt.de bzw. www.frankfurt-ticket.de erhältlich.