Für beide gilt, was etwa auch Jago in Shakespeares „Othello“sagt: „We work by wit, and not by witchcraft“ („Man wirkt durch Witz und nicht durch Zauber“).
Absolute Machtausübung wird nicht durch Hexerei möglich, sondern durch
Intelligenz, durch List und Berechnung.
An die Stelle des Göttlichen, des Magischen, ist bei Heiner Müller eine Art methodische Wissenschaft getreten, durch die Valmont und die Marquise ihre Liebe in ein vernunftbeherrschtes Rollenspiel verwandeln: Ich kann alles spielen, weil ich nichts mehr bin, nicht Mann, nicht Frau, nicht Verliebter, nicht Begehrender. Das einzige, letzte, unverzichtbare Lustgefühl der Protagonisten: die bittere Einsicht, dass ihre einstigen Hoffnungen und Sehnsüchte verloren gegangen sind in einer Welt, die ihre Geheimnisse preisgegeben hat. QUARTETT ist das Endspiel aller gefährlichen Liebschaften – ein brillantes Vorspiel jener Liebe zum Tod, die der Liebe zum Leben folgt.
Am 12. Dezember feiert mit Heiner Müllers Stück QUARTETT eine weitere
Inszenierung der Künstlerischen Direktorin Barbara Frey am Schauspielhaus
Zürich Premiere. Frey inszenierte QUARTETT im Sommer 2007 bei den
Salzburger Festspielen mit Barbara Sukowa (bekannt u.a. aus Filmen von
Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff, Lars von Trier und
Margarethe von Trotta) als Marquise de Merteuil und Jeroen Willems als
Comte de Valmont. Seither war die Inszenierung zu Gast beim Holland
Festival in Amsterdam, beim Kunstfest Weimar und beim Ingmar Bergman
Theatre Festival Stockholm, bevor sie nun für sechs Abende in der
Halle des Schiffbaus zu sehen ist.
Mit:
Marquise de Merteuil Barbara Sukowa
Comte de Valmont Jeroen Willems
Regie Barbara Frey
Bühne Bettina Meyer
Kostüme Bettina Walter
Lichtdesign Rainer Küng
Dramaturgie Laura Olivi
Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Halle:
13. Dezember, 19 Uhr
15./ 16./ 17./ 18. Dezember, jeweils 20 Uhr
Vorverkauf
Tel. 044 258 77 77
theaterkasse@schauspielhaus.ch
www.schauspielhaus.ch
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