Der Kurfürst jedoch unterwirft ihn dem Kriegsrecht und verurteilt ihn zum Tode, da er den eindeutigen Befehl missachtet hat. Als der Prinz um sein Leben fleht, gewährt ihm der Kurfürst eine schreckliche Freiheit: Er soll selbst entscheiden. Sollen Gesetz und Autorität herrschen oder darf ein Untertan auch seinen eigenen Überzeugungen folgen? In der Romantik entwickelte sich das nationale Bewusstsein in Deutschland – und so beschreibt Kleist erschreckend aktuell seinen emphatischen Helden als konstituierend für die Idee der Gemeinschaft und den Kampf für das Vaterland.
Heinrich von Kleist, aufgewachsen als Adliger und Offizierssohn, Preuße und Patriot, legte mit „ Prinz Friedrich von Homburg“ 1811 sein letztes großes Drama vor.
Schirin Khodadadian arbeitet in der Spielzeit 2017/18 bereits zum dreizehnten Mal am Staatstheater Kassel. Unter anderem inszenierte sie Schillers Die Räuber (2005/06) und Maria Stuart (2009/10), die Deutschsprachige Erstaufführung Trunkener Prozess von Koltès (2008/09) sowie vier Uraufführungen von Rebekka Kricheldorf und je eine von Theresia Walser und Bettina Erasmy.
Inszenierung: Schirin Khodadadian,
Bühne: Philipp Nicolai,
Kostüme: Ulrike Obermüller,
Musik: Katrin Vellrath,
Dramaturgie: Annabelle Leschke
Mit Artur Spannagel (Prinz Friedrich von Homburg), Bernd Hölscher (Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg), Pauline Kästner (Prinzessin Natalie von Oranien), Eva-Maria Keller (Die Kurfürstin), Maria Munkert (Rittmeister von der Golz u.a.), Aljoscha Langel (Feldmarschall Dörfling), Stephan Schäfer (Obrist Kottwitz), Lukas Umlauft (Graf Hohenzollern)
Nächste Vorstellungen: 14., 16., 23.9, jeweils, 19.30 Uhr, Schauspielhaus