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"prinz friedrich von homburg" von heinrich von kleist im Deutschen Nationaltheater Weimar

Premiere:17. September 2011 / 19.00 Uhr / großes haus. ------

Der Prinz Friedrich von Homburg erringt alles, wovon er träumt, innerhalb kürzester Zeit wie in Trance: den Sieg auf dem Schlachtfeld, Ruhm, Macht und die Liebe Nataliens. Aber genauso schnell geht ihm alles wieder verloren.

Kleist erzählte zwei Geschichten, die unversöhnlich nebeneinander stehen. Mit seinem eigenmächtigen Eingreifen entscheidet der Prinz zwar die Schlacht, die schwedischen Feinde werden verjagt, aber er wird unnachgiebig mit dem Gesetz konfrontiert, das die Todesstrafe bei Missachtung militärischer Befehle vorsieht. Er muss sich dem Gesetz unterwerfen, denn der Eintritt in die symbolische Ordnung,

das Erwachsenwerden, erfolgt nur über die Anerkennung von Schuld. Kleist erzählt aber gleichzeitig die Geschichte von der Umgehung oder Überwindung des Gesetzes.

 

Der Angriff auf das Gesetz und seine Infragestellung ist bei ihm immer gekoppelt mit der Sehnsucht nach „guten“ Gesetzen, nach einer starken Ordnung, die Sicherheit gibt. Damit zeigt er ihre Widersprüche auf: Haben die Gesetze überhaupt das Recht, die Subjekte zu binden, kann man Unterwerfung unter sie überhaupt fordern? Es gibt keine klaren Verhältnisse, Positionen, Konflikte oder gar klare Lösungen.

 

Lisa Nielebock inszeniert zum ersten Mal am DNT. Nach ihrem Regiestudium an der

Folkwang-Hochschule in Essen arbeitete sie u.a. an den Theatern in Essen, Mannheim und

Bochum, wo sie 2007 mit Kleists „Penthesilea“ einen großen Erfolg feierte.

 

Regie Lisa Nielebock,

Bühne und Kostüme Sascha Gross,

Dramaturgie Bettina Schültke

 

mit Caroline Dietrich, Elke Wieditz; Thomas Büchel, Nico Delpy, Christian Klischat, Johannes

Schmidt, Tobias Schormann

 

Weitere Vorstellungen:

Samstag, 24. September 2011 / 19.30 Uhr / großes haus

Samstag, 01. Oktober 2011 / 19.30 Uhr / großes haus

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