Kurz darauf kehren diese jedoch in veränderter Kleidung und mit neuen Identitäten zurück. Was wird hier für ein Spiel gespielt? Es beginnt ein munterer Reigen von Auf- und Abtritten mit immer neuen Identitätsverwandlungen und einer sich ständig ändernden Realität. Beziehungen lösen sich auf und setzen sich überraschend neu zusammen. Der Überblick darüber, wer jetzt gerade wer ist und mit wem etwas zu tun hat, droht immer wieder aufs neue verloren zu gehen, wodurch die kleine bürgerliche Welt der vier Protagonisten in diesem Spiel mehr und mehr aus den Fugen gerät. Von den Vieren bekommt einer zumeist erst mit Verzögerung heraus, wozu er gerade gebeten ist und reagiert darauf ziemlich „perplex“.
Mayenburg spielt mit den Bauklötzen szenischer Standardsituationen, um sie lustvoll zu zertrümmern und wieder neu aufzubauen. Zu guter Letzt stellt der Autor die Daseinsberechtigung von Kunst an sich in Frage, indem er den Figuren die Bühne unter den Füßen wegzieht. Während den Kurzzeitidentitäten nach und nach dämmert, dass sie Teil eines Stückes und damit abhängig von dessen Regeln sind, wendet sich das Theater gegen sie und zieht ihnen die Bühne unter den Füßen weg.
Regisseur Peter Wallgram, geboren 1977 in Tirol, studierte zunächst Geschichte und Romanistik in Innsbruck und Cáceres, Spanien. Dem folgte ein Studium der Theaterpädagogik in Lingen/Ems und im Anschluss Regieassistenzen in Münster, Düsseldorf und an den Wuppertaler Bühnen. In Innsbruck inszenierte er 2006 Rebekka Kricheldorfs „Schneckenportrait“ sowie 2007 in Schwaz/Tirol das Musical „Der Watzmann ruft“. In Wuppertal brachte er seit 2009 „Anna sagt was“ von Peter Schanz, „Ich Tasche“ von Felicia Zeller sowie „Liebe und Geld“ von Dennis Kelly auf die Bühne. In der Spielzeit
2011/12 war VÄTER & SÖHNE seine erste Regiearbeit am RLT Neuss. Zuletzt inszenierte Peter Wallgram am Landestheater Tübingen und am Mainfrankentheater Würzburg sowie wieder an den Wuppertaler Bühnen.
Inszenierung: Peter Wallgram,
Bühne/Kostüme: Pia Maria Mackert,
Dramaturgie: Alexandra Engelmann
Mit: Ulrike Knobloch (Ulrike), Linda Riebau (Linda), Rainer Scharenberg (Rainer)
und Henning Strübbe (Henning)
Weitere Vorstellungen im Schauspielhaus:
Di, 04.02.2014, 20.00 Uhr
Mi, 05.02.2014, 20.00 Uhr
Sa, 15.02.2014, 20.00 Uhr
Mo, 17.02.2014, 20.00 Uhr
So, 23.02.2014, 18.00 Uhr
Do, 06.03.2014, 20.00 Uhr
Fr, 07.03.2014, 20.00 Uhr
Dienstag, 28. Januar 2014, 18.00 Uhr, Soirée mit Probenbesuch
Mit freundlichen Grüßen
Christine Schmücker
Leiterin PR und Marketing