Am Sandkorn-Theater sind in zwei Besetzungen wieder an die vierzig junge Spieler zwischen 15 und 22 Jahren auf der Bühne zu erleben.
Der gutmütige Buddy – ein geistiger Bruder von Charlie Brown – soll auf die Luxuswohnung eines verreisten Ehepaares aufpassen, als nach und nach Freunde von ihm eintrudeln, um sich mit Chips und Cola vor die Glotze zu hängen. Buddy ist mit der Verantwortung überfordert, Chaos breitet sich aus. Als plötzlich Schkreker, der Sohn der Wohnungsbesitzer, auftaucht, verleugnet Buddy seine Freunde und setzt sie vor die Tür.
In kurzen, poppigen Szenen, überschrieben mit globalisierungskritischen Titeln wie „Die Massenmedien beherrschen die Welt“, werden mit ironischer Schärfe die scheinbar alltäglichen Probleme einer Clique auf Comic-Ebene vorgeführt.
Zehn Jahre später findet sich die Gruppe, aufgespalten in Täter und Opfer, in einer Polizeistation wieder. Polizeichef Schkreker misshandelt mit Hilfe seiner skrupellosen Handlanger die Gefangenen, hinter Szenentiteln wie „Nettigkeiten“ verbergen sich brutale Folterszenen.
Mit einiger Drastik machte Paravidino in „Peanuts“ seiner Wut über die Vorfälle von Polizeigewalt beim Weltwirtschaftsgipfel 2001 in Genua Luft. Doch „Peanuts“ weist weit über seinen Anlass hinaus, ist eine Abrechnung mit staatlicher Repression schlechthin und im Zuge der Folterdebatte ganz besonders aktuell, bestimmt nichts für Kinder – aber für Jugendliche ab 15 Jahren – Sondertarife für Schulklassen!
Sandkorn Theater, Karlsruhe