Der Rausch der Liebe, unsere letzte Utopie, hat sich in einen heiß umkämpften Markt
verwandelt. Und wenn die Liebe gefunden ist, beginnt die Arbeit: an der Beziehung und an sich
selbst.
Wo finden wir da noch den Rausch der Gefühle, diese alles verzehrende Leidenschaft, die dem Leben Sinn und Tiefe zu geben vermag, diese transzendente Erfahrung, die unsere abgesicherte Alltagsexistenz überstrahlt? Kann sich die heimliche Sehnsucht nach Entgrenzung und Kontrollverlust des Selbst nur noch systemkonform im Konsum,- Arbeits- oder Börsenrausch erfüllen? Ist unsere hart erkämpfte Autonomie und Selbstverantwortung als modernes Individuum zu einem Fluch geworden?
Falk Richter, Jahrgang 1969, studierte Regie bei Jürgen Flimm an der Universität Hamburg, seitdem arbeitet er als freier Autor, Übersetzer und Regisseur. Anfangs inszenierte er vor allem zeitgenössische Autoren wie Mark Ravenhill, Sarah Kane, Jon Fosse, Caryl Churchill, Harold Pinter, Lars Norén, Roland Schimmelpfennig sowie seine eigenen Texte, mit denen er schnell Furore machte. Seine Stücke, u.a. Gott ist ein DJ, Electronic City und Unter Eis wurden in über 15 Sprachen übersetzt und werden weltweit gespielt. Falk Richter war von 2000 bis 2004 während der Intendanz von Christoph Marthaler Hausregisseur am Schauspielhaus Zürich. Ab 2000 inszenierte er auch regelmäßig an der Schaubühne Berlin, wo er von 2006 bis 2011 Hausregisseur war. Inszenierungen dort: 4.48 Psychose von Sarah Kane (2001), Die Möwe (2004), Drei Schwestern (2006) und Der Kirschgarten (2008) von Anton Tschechow sowie eigene Stücke Unter Eis (2004), Die Verstörung (2005), Im Ausnahmezustand (2007). Zuletzt realisierte er dort 2010 und 2011 gemeinsam mit der Choreografin Anouk van Dijk die Tanztheaterproduktionen TRUST und PROTECT ME. Inzwischen ist Falk Richter auch als Opernregisseur tätig, u.a. an der Wiener Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen, an der Hamburgischen Staatsoper, der Oper Frankfurt, der Bayerischen Staatsoper und der Toyko Opera Nomori. Vor allem in Frankreich ist er seit 2007 ein viel gespielter Autor. 2007 und 2010 gab es Projekte mit Richter beim Festival
Avignon. Stanislas Nordey, Cyril Teste und Anne Monfort sind Regisseure, die Falk Richter regelmäßig inszenieren. Im französischen Verlag L'Arche sind bislang sieben seiner Stücke als Bücher verlegt worden. Seit der Spielzeit 2011/12 ist er Hausregisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Inszenierung Gerhard Willert
Bühne und Kostüme Alexandra Pitz
Musik Eva Reiter
Dramaturgie Kathrin Bieligk
Mit Nancy Fischer, Gunda Schanderer, Katharina Vötter, Katharina Wawrik
Konstantin Bühler, Thomas Kasten
Weitere Termine 22., 26. und 30. Jänner 2013; 5., 9., und 16. Februar 2013; jeweils 20 Uhr