Felix hasste seine lebensrettende Frauenrolle, nutzte sie aber trickreich, um den verliebten Nazi-Befehlshaber zur Kapitulation zu bewegen. So bewahrte Felix im April 1945 die Stadt vor der Zerstörung …
Als Felix nun aus russischer Kriegsgefangenschaft wiederkommt, wird er nicht als Heimkehrer oder Held begrüßt, sondern von den Bewohner/innen zur Lachnummer gemacht. Felix verkennt die Zeichen – schließlich ist Fasching und jeder zu Scherzen aufgelegt. Zu spät begreift er, dass er der Spaßgesellschaft in die Falle geht. An den Ort des Verbrechens kehrt hier nicht der Täter zurück, sondern das Opfer. Um abermals Opfer zu werden.
Der Wiener Schriftsteller Gerhard Fritsch (1924–1969) schuf mit seinem verkannten Opus magnum Fasching das eindrucksvolle Panorama einer Kommune ohne Reue, sexuell aufgeladen und politisch aggressiv. In wechselnden Masken und Kleidern wird der Ausnahmezustand Fasching zum Gesetz erklärt.
Die sprachlich experimentelle Spielvorlage bringt Anna Badora erstmals in Österreich auf die Bühne. Badora, seit 25 Jahren Theaterleiterin in Mainz, Düsseldorf und Graz, hat als Regisseurin zuletzt zeitgenössische (Daniel Kehlmann, Andrzej Stasiuk, Dennis Kelly) und antike (Aischylos) Stoffe realisiert. Zum Auftakt ihrer Künstlerischen Direktion widmet sie sich einem exemplarischen Roman der österreichischen Vergangenheitsbewältigung und des schwarzen Humors.
Bühnenfassung von Anna Badora und Roland Koberg
Mit
Felix Golub (Felix 1): Nikolaus Habjan
Felix Golub (Felix 2): Nils Rovira-Muñoz
Vittoria Pisani: Adele Neuhauser
Raimund Wazurak: Stefan Suske
Hilga Pengg / Fela Pomorska: Stefanie Reinsperger
August Pacher-Pichler / Max Plabutsch: Christoph Rothenbuchner
Vinzenz Windischreiter / Radegund Plabutsch: Elena Schmidt
Lois Lubits / Fiala: Thomas Frank
Lujo Warhejtl / Marietheres Lubits / Jewgenij Platgrin: Christian Dolezal
Pia / Dr. Gottlieb Winiak: Katharina Klar
Regie Anna Badora
Bühne Michael Simon
Kostüme Denise Heschl
Puppen Nikolaus Habjan
Musik Klaus von Heydenaber / Gábor Keresztes
Licht Tamás Bányai
Dramaturgie Roland Koberg
SO 06. SEP 2015 19.30
um 19:00 Stückeinführung im Weißen Salon
FR 18. SEP 2015 19.30
SA 19. SEP 2015 19.30
SO 20. SEP 2015 15.00
SA 26. SEP 2015 19.30
SO 27. SEP 2015 19.30