Wobei einem die Komik dieses Stücks im Halse stecken bleibt – spätestens, wenn als Fazit des Ganzen herauskommt, dass der Mensch ohnehin noch viel böser ist als der Teufel. Schon die Vorlage von Christian Dietrich Grabbe ist kein so reines Lustspiel, als das es gern bezeichnet wird. Der 1801 geborene Dichter wollte seine Verzweiflung über die entmenschlichten Zustände in der Welt zum Ausdruck bringen – mit den exzentrischen Mitteln, die er am besten
beherrschte: Karikatur, Groteske, Übertreibung. Heinrich Heine nannte Grabbe wegen der Kombination seiner Genialität mit seinen oft gewagten Einfällen einen „betrunkenen Shakespeare“.
Henze-Schüler Glanert trägt der komischen Vorlage mit einer effektvollen und
abwechslungsreichen Theatermusik Rechnung. Seine Partitur besticht dabei vor allem durch die prägnante musikalische Charakterisierung der Figuren. In den vierzehn Rollen verarbeitet er dabei fast die gesamte Bandbreite der menschlichen Stimme. Und auch mit dieser Komödie ist Glanert wieder etwas gelungen, was heute in diesem Ausmaß durchaus Seltenheitswert hat: sein Musiktheater erreicht die Zuschauer und wird an vielen Bühnen nachgespielt.
Musikalische Leitung Walter Kobéra
Inszenierung Nicola Raab
Ausstattung Benita Roth
Choreographie Nikolaus Adler
Der Teufel Bernhard Landauer
Der Baron Alfred Werner
Liddy, seine Tochter Magdalena Hoffmann
Freiherr von Mordax Martin Winkler
Herr von Wernthal Andreas Jankowitsch
Rattengift Camillo dell’Antonio
Mollfels Michael Spyres
Der Schulmeister Rupert Bergmann
Gottliebchen Heidi Wolf
Naturhistoriker Johanna von der Deken, Gernot Heinrich, Michael Schwendinger,
Eva Hinterreithner
amadeus ensemble-wien
Vorstellungen 22., 23., 27., 28. Februar 2008, 19.30h