Eröffnet wird die Trilogie mit "Arcangelo" des spanischen Choreographen Nacho Duato. Der ehemalige Tänzer am Nederlands Dans Theater und Schüler Jiří Kyliáns wurde nach erfolgreicher Karriere 1990 zum künstlerischen Direktor der Compañia Nacional de Danza berufen. Mit "Arcangelo" schuf er zur Jahrtausendwende eine "Reflexion über Himmel und Hölle", die langsame Sätze aus Corellis berühmten Concerti grossi op. 6 kunstvoll mit der Schlussarie aus Alessandro Scarlattis Oratorium "Il primo omicidio" kombiniert.
Auch musikalisch in die Gegenwart führt der zweite Teil des Abends. Hier hat man die Gelegenheit, mit "Orma", einer abwechslungsreichen Tanz-Etüde auf fünf Anagramme, einen Höhepunkt der Zusammenarbeit des Komponisten Bruno Moretti mit dem Choreografen Mauro Bigonzetti kennen zu lernen. Dieser hat bereits im Vorjahr mit "Kazimir’s Colours" das Zürcher Publikum verzaubert. Das 2004 uraufgeführte Werk "Orma" wird, ebenso wie Nacho Duatos "Arcangelo", erstmals in der Schweiz gezeigt.
Schliesslich hat auch Jiří Kylián mit einer seiner dichtesten und packendsten Choreografien, mit "Bella Figura", einen neuerlichen Auftritt beim Zürcher Ballett. Das 1995 entstandene Werk schliesst sich atmosphärisch an "Arcangelo" an; es legt ebenfalls überwiegend besinnliche Stücke aus der Barockzeit zugrunde und umspielt mit zwei Gesangsstücken aus Pergolesis "Stabat mater" die Grenzen zur Sprache. "Bella Figura" ist ein philosophisches Ertasten der Übergänge von Traum zu Realität, vom Diesseits zum Jenseits.
Als Gesangssolisten fungieren Rebeca Olvera sowie, als Gast, der junge Countertenor Jan Thomer. Es spielt das Orchester der Oper Zürich unter der musikalischen Leitung von Zsolt Hamar. Die Solopartien der Barockkonzerte bestreiten Solisten und Solistinnen des Orchesters.
Vorstellungsdaten:
9., 12., 18., 21., 30. Mai, 1., 7. Juni 2008
Kartenbestellungen:
Opernhaus Zürich, Billettkasse
Tel. +41-(0)44 268 66 66, www.opernhaus.ch