Rache und Eifersucht – das sind die treibenden Kräfte in dieser schaurig-schönen Oper von Giuseppe. Schon in der Vorgeschichte von »Il trovatore« nimmt das Unheil seinen Lauf: Aus Rache für ihre als Hexe verbrannte Mutter soll die Zigeunerin Azucena einen Sohn des alten Grafen von Aragón getötet haben. In Wahrheit war es aber ihr eigener Sohn, den sie im Wahn ermordete. Manrico, der Bruder des jungen Grafen, überlebt und wird von Azucena im Glauben erzogen, er sei ihr leibliches Kind. Nun stehen sich die Brüder als Rivalen gegenüber und werben um dieselbe Frau. Als sich die Situation zuspitzt, kommt es zum grausamen Showdown.
Giuseppe Verdi komponierte eine ebenso düstere wie mitreißende Musik für »Il trovatore«. Mit vokalen Glanzpunkten schuf er reizvolle Kontraste in der Finsternis. »Wenn du nach Indien fährst oder nach Zentralafrika, wirst du den ›Trovatore‹ hören!«, so siegessicher sprach der Komponist über sein Werk und sollte Recht behalten. Neben »Rigoletto« und »La traviata« wurde »Il trovatore« Teil von Verdis berühmter sogenannter »trilogia popolare«.
Inszeniert wird die gekürzte Fassung ohne Pause von Jakob Peters-Messer, der an der Oper Leipzig bereits 2017 mit seinem kafkaesk-düsteren »Don Carlo« begeisterte. Jetzt hat seine eindrucksvolle Version von »Il trovatore« mit einem Bühnenbild von Markus Meyer und Kostümen von Sven Bindseil Premiere. Marina Prudenskaya feiert außerdem als Azucena ihr Hausdebüt an der Oper Leipzig.
»IL TROVATORE«
Dramma lirico von Giuseppe Verdi, gekürzte Version
Musikalische Leitung Antonino Fogliani
Inszenierung Jakob Peters-Messer
Bühne Markus Meyer
Kostüme Sven Bindseil
Licht Raoul Brosch
Choreinstudierung Thomas Eitler-de Lint
Dramaturgie Nele Winter
Mit dem Chor der Oper Leipzig, dem Gewandhausorchester und:
Roberta Mantegna als Leonora
Marina Prudenskaya als Azucena
Sandra Maxheimer als Ines
Gaston Rivero als Manrico
Dario Solari als Conte di Luna
Alvaro Zambrano als Ruiz
Sejong Chang als Ferrando