Seine Familie muss es ausbaden – die Mutter trinkt sich in den Stumpfsinn, und eine Tochter, die – wie ihre Schwester – eigentlich ein Sohn werden sollte, flüchtet sich in die Arbeit als Pornodarstellerin. Waschen hilft längst nicht mehr gegen den Schmutz der Herkunft und des Alltags, ganz gleich, ob man Sexfilme dreht, im Tankstellenshop oder als Altenpfleger arbeitet. Am Abgrund balanciert man ohnehin permanent, wie das marode Krankenhaus, wie der Staat in seiner Gesamtheit, „und doch funktioniert es, und keiner weiß genau, wieso.“
Das neue Stück des preisgekrönten jungen Dramatikers Oliver Kluck erforscht mit scharfem Blick verödete Steppen und Regionen, die stets auch als Seelenlandschaften erscheinen. „Die Froschfotzenlederfabrik“, eine bitter-komische Erregung gegen eine mit zynischen Euphemismen operierende Gesellschaft, erzählt von der Angst vor dem Fremden, von der Zukunft der Arbeit und ihrer Vergangenheit und verweigert sich konsequent einer kaum noch erklärbaren Welt.
Regie: Anna Bergmann
Bühnenbild: Katrin Nottrodt
Kostüme: Claudia González Espíndola
Video: Sebastian Pircher
Sounddesign: Heiko Schnurpel
Licht: Peter Bandl
Dramaturgie: Florian Hirsch
mit
Philipp Hauß
Alexandra Henkel
Michael König
Jana Schulz
Daniel Sträßer
Donnerstag, 22.12.2011 | 20.00 Uhr
Mittwoch, 28.12.2011 | 20.00 Uhr
Donnerstag, 29.12.2011 | 20.00 Uhr
Freitag, 06.01.2012 | 20.00 Uhr
Samstag, 07.01.2012 | 20.00 Uhr