Der Drecksack hat bereits Routine. Schließlich ist der aktuelle Selbstmordversuch seiner Angetrauten nicht der erste. Den Notarzt hat er längst alarmiert. Nun gibt er sich alle Mühe, sie von ihrem Selbstmordversuch abzubringen, redet mit Engelszungen durch die verschlossene Badezimmertür auf sie ein und – hat auf einmal die rettende Idee: Ein neues Beziehungsmodell, die nach beiden Seiten offene Zweierbeziehung, muss her! Kein Grund mehr für Eifersucht und Depression. Nie wieder „Ich springe aus dem Fenster“! Nie wieder Tabletten und Notaufnahme. Es gäbe fortan nicht mal mehr Streit. Weil jeder und jede tun und lassen kann, wozu die Lust ihn, aber eben auch sie treibt.
Nach anfänglichem Zögern lässt sich Antonia auf den Plan ein. Sie stellt ihr Leben radikal auf den Kopf: mit neuem Selbstbewusstsein, neuer Figur, neuen Klamotten, neuer Wohnung und mit neuem, natürlich viel jüngerem Liebhaber. Er ist Physiker, Professor, Nobelpreisanwärter sogar, gut aussehend, erotisch anziehend und noch dazu musisch begabt. In einem Wort: ein Superman. – Auf einmal findet der Gatte die eigene Idee gar nicht mehr so ideal. Mit allen Mitteln versucht er, Antonia von ihrem neuen Leben abzubringen.
Ehe vs. offene Partnerschaft. Dario Fo und Franca Rame sind Meister in der Verbindung von Dialogwitz und Slapstick. In ihren Stücken decken sie gesellschaftliche und zwischenmenschliche Machtstrukturen auf und stellen
dabei die Würde der Schwachen und Gedemütigten wieder her.
Antonia: die Ehefrau
Maria Weber
Ein Mann: der Ehemann
Marc Schützenhofer
Regie
Amina Gusner
Ausstattung
Ulrike Bode, Mario Wenzel
Dramaturgie
Theresa Selter, Martin Stefke
Regieassistenz
Alexandra Rausch
Inspizienz
Uwe Körner
Soufflage
Sarah Michel, Nick Hentschel