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ÖDIPUS AUF KOLONOS von Sophokles im Berliner Ensemble

Premiere: 25. August 2010, 19.30 Uhr

 

Ödipus, der Vatermörder, der mit seiner Mutter vier Kinder gezeugt hat, der ausgestoßene, geächtete Vagabund, kommt, von seiner Tochter Antigone geführt, nach langen Jahren büßender Wanderschaft nach Kolonos, nach Athen, wo ihm das Orakel von Delphi endlich Ruhe im Tode verheißen hat.

Ihn, den letzten der großen Heroen und einzigen legitimen Herrscher Thebens, den vom Schicksal, von den Göttern unwissend in seine Verbrechen Getriebenen, ihn lieben diese grausamen Götter und verwandeln ihn mit seinem Tod in eine Schutzmacht für Athen, das ihm freundlich Asyl gewährt hat.

 

Fortan muss die Welt ohne die Götterähnlichen weiterleben, beherrscht von Usurpatoren (Ödipus’ Schwager Kreon) und Neulingen der Macht (sein Sohn Polyneikes), die den alten, sterbenden Mann mit Gewalt oder Überredung an sich zu bringen suchen, um dadurch ihre widerstrebenden Herrschaftsansprüche zu legitimieren. Ödipus, der sich mit Jähzorn gegen diese Vereinnahmung wehrt, verflucht die Herrscher seiner Vaterstadt und schenkt sich der dem Gesetz verpflichteten Stadt Athen und ihrem Herrscher Theseus, der sich anschickt, die Demokratie zu entwickeln.

 

Diese Tragödie, mit 90 Jahren 406 v. Chr. geschrieben und erst fünf Jahre später posthum aufgeführt, ist Sophokles’ letztes Werk, mit ihr stirbt auch die attische Tragödie. Peter Stein

 

Inszenierung: Peter Stein

Bühne: Ferdinand Wögerbauer

Kostüme: Moidele Bickel

Musik: Arturo Annecchino

Licht: Joachim Barth

 

Mit: Klaus Maria Brandauer, Dejan Bućin, Winfried Goos, Anna Graenzer, Jürgen Holtz, Roman Kaminski, Roman Kanonik, Michael Kinkel, Gerd Kunath, Detlef Lutz, Christian Nickel, Uli Pleßmann, Lucas Prisor, Michael Rothmann, Stephan Schäfer, Andreas Seifert, Martin Seifert, Norbert Stöß, Katharina Susewind, Mathias Znidarec

 

Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen.

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