Nach „Schwanensee“ ist „Nussknacker und Mausekönig“ das zweitbekannteste Ballett mit Musik von Peter Tschaikowsky. Uraufgeführt wurde es am 18. Dezember 1892 im Petersburger Mariinsky-Theater.
Für die Choreografie dieses Klassikers hat Jochen Ulrich einen Aspekt in die Geschichte einbezogen, der in der Vorlage des Balletts unberücksichtigt blieb: Marie steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Am ritterlichen Nussknacker und am wilden Mausekönig beobachtet sie zwei Arten von Männlichkeit, die sie bis in ihre Träume hinein beschäftigen. Wie schon in „Anna Karenina“ fordert Jochen Ulrich auch in diesem Ballett nicht nur die tänzerischen Fähigkeiten der Chemnitzer Company, sondern auch ihre darstallerischen Möglichkeiten.
Jochen Ulrich begann seine Laufbahn 1967 als Tänzer beim Ballett der Kölner Oper. Er ist Mitbegründer und war ab 1979 künstlerischer Leiter und Chefchoreograf des Tanz-Forum Köln. Klarer akrobatisch-technisch orientierter Tanz, der sich jeweils dem gewählten Thema entsprechend neu ordnet, kennzeichnet Jochen Ulrichs Ballette. Durch internationale Tourneen und Gastspiele wurden seine Arbeiten weltweit bekannt. Von 2000 bis 2006 fungierte Jochen Ulrich als Künstlerischer Leiter des Tanztheaters am Tiroler Landestheater in Innsbruck, wo auch zahlreiche Uraufführungen entstanden. Seit der Spielzeit 2006/2007 ist er Ballettdirektor am Landestheater Linz. In Chemnitz choreografierte er bereits „Exercises For Dancers“ und „Anna Karenina“.
Ballett von Jochen Ulrich nach der Erzählung von E.T.A. Hoffmann
Musik von Peter Tschaikowsky
Koproduktion mit dem Landestheater Linz
Musikalische Leitung: Tobias Engeli
Choreografie und Inszenierung: Jochen Ulrich
Bühne: Tony Westwood
Kostüme: Bjanka Ursulov
Es tanzen: Agnes Schmetterer (Marie), Emilijus Miliauskas (Pater Drosselmeyer / Mausekönig), Leonardo Fonseca (Sein Neffe / Prinz), Tuomas Hyvönen (Nussknacker) sowie Damen und Herren des Balletts Chemnitz
Die nächsten Vorstellungen sind am 20. und 30. November 2012, jeweils 19.30 Uhr
im Opernhaus Chemnitz.