Als Tempelherr kämpfte er mit dem Kreuzzugsheer gegen die muslimische Besatzung Jerusalems und geriet in Gefangenschaft des Sultans Saladin, der ihn jedoch unverhofft begnadigte. In Jerusalem leben Ende des 12. Jahrhunderts Juden, Muslime und Christen miteinander in einem zerbrechlichen Waffenstillstand. Misstrauen, Intoleranz und Gewaltausbrüche gehören zum Alltag. Der Sultan braucht zum Regieren dringend Geld, also ruft er den Geschäftsmann Nathan zu sich. Scheinbar nebenbei konfrontiert er ihn mit einer heiklen Frage: Welche Religion die wahre und richtige sei. Nathan antwortet mit einem Gleichnis, so überraschend und schön, dass Saladin ihn um seine Freundschaft bittet.
Kurz darauf gerät Nathan erneut zwischen die religiösen Fronten. Denn als der Tempelherr erfährt, dass Recha christlich geboren war, ehe Nathan sie als Tochter annahm, entzündet er die Lunte am Pulverfass.
Weltweit prallen religiöse Überzeugungen aufeinander. Vorurteile, Hass, Fundamentalismus und Terror verhindern zunehmend einen friedlichen Dialog. In Lessings Drama von 1779 setzt der weise Jude Nathan den Alleinvertretungsansprüchen der Religionen ein humanistisches Menschenbild entgegen. Ist der »Nathan« nur ein utopischer Entwurf, der mit komödiantischem Witz auf Messers Schneide balanciert? Oder enthält er eine Botschaft für unsere Gegenwart?
Regie
Tobias Wellemeyer
Harald Thor
Kostüme
Tanja Hofmann
Musik
Marc Eisenschink
Dramaturgie
Nadja Hess
Sultan Saladin
Frédéric Brossier
Sittah, dessen Schwester
Andrea Thelemann
Nathan
Jon-Kaare Koppe
Recha, dessen angenommene Tochter
Juliane Götz
Daja, Gesellschafterin der Recha
Rita Feldmeier
Ein junger Tempelherr
Moritz von Treuenfels
Ein Derwisch
Michael Schrodt
Wolfgang Vogler
Ein Klosterbruder
Christoph Hohmann
Der Patriarch von Jerusalem
Michael Schrodt
Wolfgang Vogler
Priester, Araber
Dirk-Arne Fiedler Gernot Griesbach Joachim Lindner
Februar
Samstag 25.
Sonntag 26.
März 2017
Samstag 11.
Sonntag 12.
Freitag 17.
Mittwoch 22.