Die beiden erwachsenen Töchter Rike und Jana erwarten voller Anspannung ihre Mutter Marika. Alle nehmen sofort ihre typischen Rollen im Familiengefüge ein: die ältere Rike, habilitierte Buchhändlerin, kümmert sich ums Essen, so wie sie sich früher um ihre und Janas Tochter gekümmert hat. Sie versucht um jeden Preis, das Treffen harmonisch über die Bühne zu kriegen. Die jüngere Jana, Künstlerin, will ihre Mutter, die sich ihrer Meinung nach nicht für sie interessiert, zur Rede stellen. Marika aber entzieht sich der Familie, lässt keine Nähe zu, wirkt abwesend.
Nur ihre Enkelin Tanja hat eine echte Verbindung zu ihrer Großmutter. Bei ihr kann Marika rauslassen, was sie wirklich bewegt. Die Erinnerungen an die Kriegszeit verfolgen sie. Die Bilder, die eigenen Schuldgefühle und die Frage, warum gerade sie überlebt hat, lassen sie nicht mehr los. Um nicht zusammenzubrechen, bewahrt sie sich ihre harte Schale, eine Kontrolle, die sie glaubt, über das Leben haben zu müssen.
In Lutz Hübners anrührendem, genau getroffenem Familienporträt werfen die Erlebnisse der Kriegsgeneration ihre Schatten bis in die Gegenwart.
In der Regie von Catharina Fillers spielen Jutta Schmidt, Angela Schlabinger, Marie-Louise Gutteck, Mica Bara, Katharina Behrens und Charles Ripley.
Bühne und Kostüme: Manfred Schneider