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Nacht der Zeitzeugen im Münchner Volkstheater

Am 1. November um 19.30 Uhr

 

Sie überlebten Dachau, Theresienstadt und Auschwitz. Ihre Familien taten dies größtenteils nicht. Es ist ein Kampf gegen das Vergessen. Die letzten Überlebenden des Holocaust werden bald verstummt sein. Deshalb veranstaltet der Bayerische Rundfunk gemeinsam mit dem Münchner Volkstheater ein

Gespräch mit Überlebenden des Holocaust - letzte Zeugnisse aus erster Hand. Denn bald werden nur noch Historiker und Nachgeborene berichten können.

Prof. Andreas Bönte spricht mit Max Mannheimer, Hugo Höllenreiner und Abba

Naor über ihre Schicksale, was es für sie bedeutet, Verfolgte des NS-Regimes

gewesen zu sein, und wie sie ihren Kampf ums Überleben gewonnen haben.

 

„Jeder der heute einem Zeugen zuhört, wird selbst Zeuge werden.“

Elie Wiesel, Friedensnobelpreisträger

 

Max Mannheimer (* 6. Februar 1920 in Neutitschein, Nordmähren, heute Tschechien) war ab Januar 1943 im KZ Theresienstadt und anschließend im KZ Auschwitz-Birkenau inhaftiert und kam dann über Warschau ins KZ Dachau.

Anfang 1945 wurde er ins Außenkommando Mühldorf verlegt. Bei der

Evakuierung des Außenkommandos wurde er am 30. April von den Amerikanern befreit. Seine erste Frau, seine Eltern sowie seine Geschwister Erich, Jakob und Käthe haben den Holocaust nicht überlebt. In dem Werk „Spätes Tagebuch“ hat er das Erlittene für die Nachgeborenen festgehalten.

 

Hugo Höllenreiner (* 1933 in München) gehört zu einer großen bayrischen

Sintifamilie. Er lebt derzeit in Ingolstadt. Höllenreiner wurde als Neunjähriger

nach Auschwitz deportiert, wo Josef Mengele ihn und seinen Bruder mit brutalen medizinischen Experimenten quälte. Über Ravensbrück und Mauthausen kam Höllenreiner nach Bergen-Belsen. Er überlebte und berichtet heute bei zahlreichen Vorträgen über seine schrecklichen Erlebnisse. Auch seine fünf Geschwister und beide Eltern haben den Holocaust überlebt.

 

Abba Naor wurde 1928 in Litauen geboren und ist heute 80 Jahre alt. Naor war

13, als ihn die Nazis mit seiner Familie und 20.000 anderen Juden ins Ghetto im litauischen Kaunas steckten. Naor wurde in ein Vernichtungslager in Polen

deportiert. „Das war die Hölle.“ Im April 1945 meldete Naor sich freiwillig ins

Außenlager Landsberg, weil er hoffte, dort seinen Vater wieder zu finden. „In

Landsberg musste ich für die Firma Moll den ganzen Tag Zementsäcke

Kauferinger Lager, der Todesmarsch begann. Im Mai 1945 wurde Naor aus

Dachau befreit – zumindest physisch. „Seelisch bin ich nie befreit worden“, sagt Naor, der heute in Israel lebt.

 

Die „Nacht der Zeitzeugen“ wird am 8. November um 23.05 Uhr im Bayerischen

Fernsehen ausgestrahlt.

 

Karten: 15 EUR / erm. 8 EUR

Karten unter 089/523 46 55, per Fax 089/523 55 56

Online unter www.muenchner-volkstheater.de

Oder München Ticket: 089/ 54 81 81 81, www.muenchenticket.de

 

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