Doch der bevorzugt ihre Schwester Fenena (Undine Dreißig). Da die beiden Frauen auch noch um denselben Mann konkurrieren, den hebräischen Thronanwärter Ismaele (Iago Ramos), wird aus der politischen Auseinandersetzung zwischen dem übermächtigen Babylon und dem unterworfenen Israel mit seinem spirituellen Führer Zaccaria (Nikolaus Meer) ein tödliches Spiel um Rache, Eifersucht, Ehrgeiz und Liebe …
Giuseppe Verdi landete mit »Nabucco« seinen ersten großen Erfolg. Das lag nicht nur an der packenden Musik und der unaufhaltsam sich zuspitzenden Dramatik der Handlung. Das Publikum interpretierte vielmehr die Geschichte vor allem als politisches Fanal, als Aufruf zur Befreiung von der Fremdherrschaft der Habsburger und Bourbonen. Verdi stieg so zum führenden Komponisten des Risorgimento auf, jener Freiheitsbewegung, die für einen italienischen Nationalstaat kämpfte. Und der Chor der gefangenen Israeliten »Va pensiero, sull’ali dorate« wurde zur inoffiziellen Nationalhymne Italiens.
Musikalische Leitung: Francesco Corti
Regie: Vera Nemirova
Bühne: Tom Musch
Kostüme: Marie-Luise Strandt