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„Mut zur Freiheit“ ist das Motto des Heidelberger Theaters für die nächsten beiden Spielzeiten„Mut zur Freiheit“ ist das Motto des Heidelberger Theaters für die nächsten...„Mut zur Freiheit“ ist...

„Mut zur Freiheit“ ist das Motto des Heidelberger Theaters für die nächsten beiden Spielzeiten

Diese Freiheit findet sich in ungewöhnlichen Inhalten und Werken, in neuen Orten und einem neuen Team. Es wird so viele Uraufführungen wie nie präsentieren.

 

Mit Joscha Schaback als Operndirektor und Jan Linders als Schauspieldirektor haben diese beiden wichtigen Sparten neue Leiter – und sie bringen neue Dramaturginnen mit. Gleichzeitig verlässt das Theater aufgrund einer umfassenden Sanierung seine gewohnte Spielstätte in der Heidelberger Altstadt und wandert in ein OPERNZELT und ein THEATERKINO – beides Mal ist der Name Programm.

 

Jan Linders stellt seine erste Spielzeit als Schauspieldirektor im THEATERKINO unter den Schwerpunkt „Film“ und auf der Heidelberger Studiobühne zwinger1 unter den Schwerpunkt„Israel“. Er trägt mit letzterem der neuen Theaterpartnerschaft mit dem Teatron Beit Lessin in Tel Aviv Rechnung. Israel wird auch das Gastland des HEIDELBERGER STÜCKEMARKTS 2010 sein. Vor allem aber legt das SCHAUSPIEL eine Spielzeit vor mit so vielen Uraufführungen und Erstaufführungen wie vermutlich kein anderes Theater in Deutschland.

 

Denn die meisten der Film-Theaterfassungen werden Uraufführungen sein, und viele der vorwiegend jungen Regisseure, die sie inszenieren, arbeiten zum ersten Mal in Heidelberg: Dariusch Yazdkhasti mit Fellinis „8 ½“, Tomas Schweigen mit „Bonnie & Clyde“ und der Körber Studio Preisträger Daniel Pfluger mit einem Godard-Abend. Unter den Autoren, die uraufgeführt werden, ist auch der doppelte HEIDELBERGER STÜCKEMARKT-Preisträger Nis-Momme Stockmann, der beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens ebenfalls ausgezeichnet wurde. Es hat allen Anschein, als ob sich dieser junge Dramatiker für die Spielzeit 09_10 zum neuen Shootingstar entwickelt. Die erwähnte Partnerschaft mit einem Theater in Israel wird gefördert aus dem Fonds „Wanderlust“ der Bundeskulturstiftung.

 

In der OPER setzt Joscha Schaback den von Bernd Feuchtner eingeschlagenen, innovativen Weg fort – setzt aber eigene Akzente. Neben der Auswahl neuer, ausgezeichneter junger Regisseure auch mit dem persönlichen Schwerpunkt Jugendarbeit. Es beginnt mit der Fortsetzung des Mozart-Zyklus unter Cornelius Meister. Mit der „Zauberflöte“ wird das OPERNZELT eröffnet. Es inszeniert Tobias Kratzer, der mit seinem Team zuletzt beim Grazer Ring Award, dem wichtigsten Opernregiepreis, nicht weniger als sieben (nämlich: alle zu vergebenden) Preise gewann. „Große Oper“ ist das Stichwort der Hauptproduktionen. Neben weiteren jungen, bereits mit Auszeichnungen versehenen Regisseuren kommt u. a. Sandra Leupold, die Erfolgregisseurin des Heidelberger „Don Giovanni“ für eine weitere Arbeit zurück. Eine besondere Herausforderung wird die europäische Erstaufführung der japanischen Oper „Ai-En“ in Originalsprache. Beim Barock-Festival WINTER IN SCHWETZINGEN stellen wird als deutsche Erstaufführung Guiseppe Porsiles „Spartakus“ gezeigt. Oper für Kinder und Jugendliche zugänglich zu machen, ist der andere große Arbeitsschwerpunkt von Joscha Schaback.

 

Das KINDER- und JUGENDTHEATER zwinger3 erarbeitet eine Inszenierung für blinde und sehschwache Menschen. Das Theater für die Kleinsten wird fortgesetzt. Darüber hinaus stehen mobile Produktionen, Aufführungen mit Figuren und mehrere Uraufführungen. Als Ergebnis der europäischen Vernetzung des Heidelberger Theaters in den Organisationen „Europäische Theater Convention“ und „Opera Europa“ entsteht in der Spielzeit 09_10 erstmals Klassenzimmerstück als Auftragswerk mit der Comédie de Genève. Es schreibt der junge Erfolgsautor Holger Schober.

 

Konsequent zeitgenössisch ist der Tanz, der sich in der Spielzeit 08_09 weiter konsolidiert hat. Die Idee zweier Tanzfestivals wird weiter ausgebaut. Und es wird ein großes Jugendtanzprojekt unter Beteiligung des Philharmonischen Orchesters erarbeitet.

 

Im Konzertbereich konnten mit Hilfe von Sponsoren erstmals internationales Stars für jedes der acht Konzerte gefunden werden. Martin Stadtfeld, Nils Mönkemeyer, Johannes Fischer, Sabine Meyer, Gidon Kremer, Albrecht Mayer, Reinhold Friedrich und Nicolas Altstaedt werden 09_10 in Heidelberg musizieren. Gleichzeitig trägt Cornelius Meister auf beeindruckende Art und Weise den Ruf Heidelbergs in die Welt – und eröffnet nicht nur die Saison in Heidelberg, sondern auch an der Oper in San Francisco. Als „Komponist für Heidelberg“ wurde in diesem Jahr der junge Trojahn-Schüler Anno Schreier ausgewählt. Er komponiert ein Werk eigens zum 125jährigen Jubiläum des Heidelberger Bachchores.

 

Die Gesamtauslagerung und der Umzug von 300 Menschen an einen neuen Arbeitsort ist keine Kleinigkeit. Wenn alles nach Plan geht, wird die Saison 09_10 am 01.10.09 im THEATERKINO mit der Uraufführung der Theaterfassung von Fellinis Meisterwerk „8 ½“ und am 07.10. im OPERNZELT mit der „Zauberflöte“ unter Leitung von Generalmusikdirektor Cornelius Meister eröffnet. Erste Besucher zeigten sich begeistert von den neuen Spielstätten. Gleichzeitig, und um die Orientierung in der Stadt zu erleichtern, erhält das Theater und Philharmonische Orchester in 09_10 ein neues „Gesicht“: Neues Kennzeichen und Wegweise ist der leuchtend orange Punkt mit den gewohnten Doppelbalken!

 

 

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