Er hinterlässt 104 Fälle in einer lückenhaften Dokumentation.Die drei Jugendamtssozialarbeiterinnen Barbara, Silvia und Anika rotieren. Die deutschen Jugendämter sind einer der dramatischsten und öffentlichkeitsstärksten Kriegsschauplätze einer zerreißenden Republik im Sog der Agenda 2010. Während sie von Unternehmensberatern kaputt saniert werden, macht man sie für alles verantwortlich: für vernachlässigte, verwahrloste, verhungerte Kinder genauso wie für die Zerschlagung von Wohnungstüren und Familien. In einem atemberaubenden Sprachfluss nähert sich Felicia Zeller dem Mittelpunkt der Katastrophe, der unmöglichen Verwaltung von menschlichen Tragödien durch Paragraphen und Institutionen.
Von Felicia Zeller, geboren 1970 in Stuttgart, gibt es Theatertexte, Kurzfilme, Werke auf Neuen Medien und Leseperformances. Nach Aufenthalten in London, Giessen, Australien, Stuttgart, Berlin, Stuttgart, Wien, Berlin und Stuttgart, lebt sie zur Zeit wieder in Berlin-Neukölln. Für KASPAR HÄUSER MEER erhielt sie den Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen 2008.
Regie Lars-Ole Walburg
Bühne und Kostüme Kathrin Krumbein
Dramaturgie Malte Jelden
Musik Tomek Kolczynski
Mit: Lasse Myhr, Steven Scharf, Sebastian Weber