Das Schicksal will es, dass ihm ausgerechnet sein eigener Sohn Idamante freudig entgegentritt. Der zwischen zwei Frauen – der trojanischen Prinzessin Ilia und Agamemnons Tochter Elektra – stehende, unwissende Jüngling kann sich die Ablehnung des unglücklichen Vaters nicht erklären. Erst nachdem er von dem Schwur erfährt, beginnt er zu verstehen. Als Poseidon ein Meeresungeheuer schickt und damit auf Erfüllung des Eides drängt, ist Idamante bereit, für sein Volk zu sterben. Ilia tritt daraufhin für den Geliebten ein, worauf der Gott ein Einsehen hat. Dessen Forderung, Idamante den Thron zu überlassen, gibt Idomeneo nach – das Volk ist gerettet.
Seine Oper Idomeneo schrieb Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) für den Münchner Hof des pfälzischen Herzogs Karl Theodor von Bayern, der dem Komponisten mit seinem weltberühmten Mannheimer Orchester und einem ausgezeichneten Sängerensemble beste Arbeitsgrundlagen bot. Von geringerer Qualität war allerdings das Libretto des Salzburger Hofkaplans Giambattista Varesco, das dieser nach einer französischen Quelle sowie Vorgaben des Landesherrn verfertigte. Mit diesem Umstand begründen die Musikhistoriker die Schwierigkeiten, denen die Aufführungsgeschichte des Idomeneo unterworfen war. Zudem vereinigt Mozarts Komposition erstmals den durch Gluck geprägten französischen Opernstil mit den Merkmalen der italienischen Seria-Opern.
Nach der Uraufführung am 29. Januar 1781 im Münchner Cuvilliés-Theater entstand eine zweite Fassung, die Mozart 1786 für eine Laienaufführung im Palais des Fürsten Auersperg zu Wien einrichtete. Darin wurde u.a. die Partie des Idamante anstatt mit einem Kastraten mit einem Tenor besetzt. Damit liegt der aktuellen Frankfurter Aufführung eine Mischfassung beider Versionen zugrunde. Der letzte Frankfurter Idomeneo kam 1995/96 in der Regie von Johannes Schütz und Reinhild Hoffmann unter der musikalischen Leitung von Sylvain Cambreling heraus.
Die musikalische Leitung hat die Britin Julia Jones, die in der Vergangenheit in Frankfurt vor allem mit Opern Mozarts reüssierte. Das Dirigat zweier Vorstellungen der Serie übernimmt Solorepetitor Karsten Januschke. Mit Jan Philipp Gloger gibt der Leitende Schauspielregisseur am Staatstheater Mainz sein Debüt an der Oper Frankfurt. Bei den Bayreuther Festspielen kam im Sommer 2012 seine Sicht auf Wagners Fliegenden Holländer heraus. Die Titelpartie übernimmt mit dem Deutsch-Italiener Roberto Saccà einer der international erfolgreichsten Mozart-Tenöre unserer Zeit. Idomeneo führte ihn in der Vergangenheit bereits nach Barcelona und Berlin.
Dramma per musica in drei Akten (sieben Bildern) von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Giambattista Varesco
Nach dem Libretto von Antoine Danchet für die Tragédie-lyrique Idoménée (Paris 1712) von André Campra
In italienischer Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Julia Jones / Karsten Januschke (3., 28. April 2013)
Inszenierung: Jan Philipp Gloger
Bühnenbild: Franziska Bornkamm
Kostüme: Karin Jud
Licht: Jan Hartmann
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Chor: Matthias Köhler
Idomeneo, König von Kreta: Roberto Saccà
Idamante, sein Sohn: Martin Mitterrutzner
Ilia, trojanische Prinzessin: Juanita Lascarro
Elektra: Elza van den Heever
Arbace, Vertrauter des Königs: Julian Prégardien
Oberpriester des Neptun: Beau Gibson
Die Stimme: Philipp Alexander Mehr
Neptun: Olaf Reinecke
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 21., 24., 30. März, 3., 5., 19., 21., 25., 28. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung
von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) April 2013
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen