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Mozart? Mozart!Mozart? Mozart!Mozart? Mozart!

Mozart? Mozart!

Deutsche Oper am Rhein feiert die Duisburger Ballett-Premiere mit Choreographien von Jiři Kylián und Petr Zuska am Sonntag, 13. Januar, um 19.30 Uhr im Theater Duisburg.

 

Mit „Mozart? Mozart!“ hat Youri Vàmos zwei bedeutende Vertreter des gegenwärtigen Ballettschaffens an die Rheinoper gebracht: Jiři Kylián, der er zu den prägenden Choreographen der gegenwärtigen Ballettgeschichte zählt, und Petr Zuska.

Mit Letzterem verbindet ihn der gute Kontakt zum Pager Nationaltheater, wo im Mozartjahr 2006 ein gleichnamiger Ballettabend zur Aufführung kam. Das Ballett der Deutschen Oper am Rhein zeigt nun zusätzlich zu Jiři Kyliáns Choreographie Petite Mort auch dessen Sechs Tänze. Der zweite Teil des Abends ist Mozarts Requiem in der Choreographie von Petr Zuska gewidmet.

Zum 200. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart schuf Jiři Kylián 1991 für die Salzburger Festspiele seine Choreographie Petite Mort und verwendete dabei die langsamen Sätze aus zwei der schönsten und populärsten Mozartschen Klavierkonzerte (KV 488 und KV 467). Der Titel des Balletts, eigentlich ‚kleiner Tod’, bezieht sich auf den umgangssprach¬lichen französischen Aus¬druck für Orgasmus. Aggression, Sexualität, Energie, Stille und Verletzlichkeit finden Gestalt in dieser Choreografie, die sechs Tänzer und sechs Tänzerinnen vereint. Kyliàns kreativer Geist und sein Witz manifestieren sich auch in Sechs Tänze, die er zu Mozarts Sechs Deutschen Tänzen (KV 571) entwickelt hat.

 

Für den zweiten Teil des Abends hat sich Petr Zuska, Ballettchef des Prager Nationaltheaters, mit Mozarts kurz vor dessen Tod entstandenen „Requiem“ auseinandergesetzt. „Unser Requiem ist vor allem sehr außergewöhnlich in seiner musikalischen Substanz“, erklärt Zuska. „Die Teile, die Mozart nicht mehr vollenden konnte, erklingen nicht in Ergänzung durch seinen Schüler Franz Xaver Süßmayr, sondern sind vom zeitgenössischen Schweizer Komponisten Richard Rentsch zu Ende geführt worden. So eröffnen sich uns zwei Welten: jene des langsam sterbenden Wolfgang Amadeus und jene, die zwei Jahrhunderte später durch eine andere musikalische Persönlichkeit hinzugetreten ist.“ In seinem Requiem sieht Zuska daher keine große Gedächtnismesse für die Toten, sondern das stets wiederkehrende Pulsieren des menschlichen Daseins.

 

Das Programm:

 

Requiem

Musik: W. A. Mozart / Richard Rentsch

Choreographie: Petr Zuska

Bühne: Jan Dušek

Kostüme: Keso Dekker

Chor: Gerhard Michalski

Gesangssolisten:

Sopran: Romana Noack

Mezzosopran: Katarzyna Kuncio

Tenor: Fabrice Farina

Bass: Stefan Heidemann

Es tanzen: Eriko Yamashiro, Valerio Mangianti, Suzanna Kaic, Filip Veverka,

Andrea Kramesova, Cesar Locsin, Kaori Morito, Armen Hakobyan,

Corps de Ballet der Deutschen Oper am Rhein

Petite Mort

Musik: W. A. Mozart, Klavierkonzerte KV 488 und KV 467

Choreographie: Jiři Kylián

Kostüme: Joke Visser

Es tanzen: Suzanna Kaic, Andrea Kramesova, Kaori Morito, Miho Ogimoto, Juliette Thelin, Eriko Yamashiro, Florent Cheymol, Armen Hakobyan, Valerio Mangianti, Michal Matys, Gerald Neeb, Filip Veverka

Klaviersolistin: Cécile Tallec

 

Sechs Tänze

Musik: W. A. Mozart, Sechs deutsche Tänze KV 571

Choreographie: Jiři Kylián

Bühnen und Kostüme: Jiři Kylián

Es tanzen: Ann-Kathrin Adam, Hayley Macri, Makiko Takii, Tina Vasilaki, Gabor Anosi, Andriy Boyetskyy, Cesar Locsin

Martin Fratz dirigiert die Duisburger Philharmoniker.

 

Aufführungen im Theater Duisburg: So. 13.01.08 (Premiere) I Mo. 14.01.08 I Sa. 26.01.08 I jeweils um 19.30 Uhr

 

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