Doch die Abenteuerhandlung des Buches ist eingebettet in einen ganzen Kosmos unterschiedlichster Erzählformen und Textgattungen. Mitreißend und mitungebändigter Fabulierlust wird vom Alltag an Bord des Walfängers erzählt,sich in philosophische Abschweifungen verstiegen, werden packende Szenen vomgefährlichen Leben in der Gegenwelt der Weltmeere geschildert, wird die Natur im höchsten poetischen Ton beschrieben, und der Mensch seiner eigenen Komödie unterworfen. Ursprünglich aufgebrochen, um den Walen der Welt ihres Öls wegen auf dengigantischen Leib zu rücken, werden die Männer an Bord der Pequod von Ahabauf eine neue Mission eingeschworen. Sie suchen nun gemeinsam den einen, denunheiligen Wal. Doch Ahab hofft auf mehr als nur den Rachetod des Tieres. Erhofft, im Zusammentreffen mit dem übermächtigen Gegner die Lücke füllen zukönnen, die sein Inneres aushöhlt.
Und so ist »Moby Dick« zuvorderst ein Buch über das Suchen des Menschen nach einer universellen Erkenntnis, einer Antwort auf die ersten und die letzten Fragen. Die rachsüchtige Fahrt der Pequod, die Jagd durch die Eismeere und die wilden Stürme der Ozeane ist eine verzweifelte, unerhörte Suche nach dem letzten Grund.
Christoph Frick inszenierte am schauspielhannover bisher »Herr Puntila undsein Knecht Matti«, »Tod eines Handlungsreisenden« und zuletzt »Nathan derWeise«.
Mit Matthias Buss, Sascha Göpel, Klaus-Peter Haase, Benjamin Höppner, WolfList, Matthias Neukirch, Torsten Ranft, Martin SchützRegie Christoph Frick · Bühne und Kostüme Viva SchudtMusik Martin Schütz · Dramaturgie Robert Koall