Die Gastgeber sind Andrew, ein Anlageberater und übereifrig-fantasievoller Hobbyerfinder, und seine Frau Adrian. Die illustre Gästeschar: Leopold, ein feingeistiger Philosophieprofessor, und seine anmutige Verlobte Ariel. Außerdem der als Arzt praktizierende Frauenheld Maxwell und Dulcy, eine unkomplizierte und ziemlich aufgeklärte Krankenschwester. Kaum ist das Sextett beisammen, beginnen die Turbulenzen: Leopold findet Dulcy sinnlich, Andrew und Maxwell lieben Ariel. Ariel weiß nicht, was sie will, und Adrian weiß, dass der Sex mit ihrem Gatten nicht funktioniert, nur nicht warum.
Im Laufe des Stückes stellt sich heraus, dass Andrew einst etwas mit Ariel hatte – einen äußerst romantischen Abend ohne Happy End. Da Ariel bald Leopold heiratet und die Sommernacht lau ist, soll nachgeholt werden, was einst versäumt wurde. –
Doch ist der verlorene Augenblick einholbar? Leopold hingegen hat kein Problem mit sich und seiner Vergangenheit, als selbstsicherer wie omnipotenter Gelehrter weiß er um seine anziehende Wirkung. Doch dann ergreift ihn das fiese Gefühl der Eifersucht und die Natur bricht über ihn herein. Als Katalysator funktioniert eine Erfindung von Andrew: eine Kugel, die Vergangenheit und Zukunft illuminiert. – Wie in jeder guten Komödie wissen die Figuren am Ende mehr über sich. Und sie sind mit einem Partner zusammen, mit dem sie das nicht erwartet hätten.
In Woody Allens „Komödie der panischen Verzauberung“, die 1982 unter seiner Regie verfilmt wurde, sind die Bezüge zu Ingmar Bergmans „Das Lächeln einer Sommernacht“ und zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ unverkennbar. In ebenso scharfzüngigen wie feinen Dialogen erzählt Allen von sechs Großstadtneurotikern, die ihren Sehnsüchten und Träumen stets hinterherlaufen und letztlich dann am authentischsten sind, wenn sie von ihnen übermannt werden.
Für die Bühne bearbeitet und übersetzt von Jürgen Fischer
Regie: Michael Funke
Bühne und Kostüme: Andrea Eisensee
mit: Ulrich Blöcher (Andrew), Ulrike Euen (Adrian), Grégoire Gros (Maxwell), Magda Decker (Dulcy), Olaf Burmeister a. G. (Leopold), Muriel Wenger (Ariel)