S: Ich freue mich auf die Arbeit. Ich weiß aber auch nicht genau, warum. Die Zeiten, in denen es mir gelang, in drei Tagen mit einem Drehbuch niederzukommen sind lange vorbei. Aber ich habe die ganze Zeit ein ergiebiges, etwas geheimnisvolles Gefühl.
Eigentlich hätte ich große Lust, einen Traum zu erzählen, den ich heute Morgen hatte.
B: Ich bin nicht so an Träumen interessiert.
S: Nein, vielleicht.
(zum Publikum) Plötzlich kam mir ein Einfall – wir hatten ja reichlich Zeit. Er schaute erst ein wenig verwundert, schwieg aber. (zu B) Kommen Sie, ich will Ihnen etwas zeigen.
(zum Publikum) Ich war von der Straße abgegangen und hielt mich an einen kleinen Waldweg, der mir wunderbar vertraut vorkam. Das Haus schlief hinter geschlossenen Türen und heruntergelassenen Rollos.
Während der ersten Zeit meines Lebens haben wir hier gelebt.
B: Was für ein lächerliches altes Haus.
S: Es ist ein Überbleibsel. Pastor, Sie sind krank, gehen Sie nach Hause!
B: Ich gehe hinunter und springe mal schnell ins Wasser, wenn Sie nichts dagegen haben.
S: Ich gehe ein Weilchen zu der Stelle, die ich …
(zum Publikum) Ich merkte plötzlich, dass ich ohne Zuhörer sprach, Pastor Ericsson war schon gemächlichen Schrittes auf dem Weg zum Strand.
Ich weiß nicht wie es kam, aber die klare Wirklichkeit des Tages glitt hinüber in Traumbilder. Ich weiß nicht einmal ob es ein Traum war oder ob es Erinnerungen waren. Ein kühler sonniger Frühlingstag. Es ist unglaublich schön. Es ist Nachhausekommen.
Mit: Inga Busch, Benny Claessens, Christine Groß, Sophie Rois
Und: Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin
Text & Regie: René Pollesch
Bühne: Hartmut Meyer
Kostüme: Sabin Fleck
Chorleitung: Friederike Stahmer
Licht: Kevin Sock
Dramaturgie: Leonie Hahn
Weitere Termine: 04., 17. und 25. Juni sowie 07. Juli, jeweils 19:30