Und der Mörder, oder besser die Mörderin, ist noch im Haus. Ein kriminalistisches Suchspiel beginnt, bei dem sich unerwartete Abgründe auftun. Jede der acht Frauen, die sich im Haus befinden, hätte die Gelegenheit und auch ein Motiv gehabt, Marcel zu töten. Warum ging Gaby, seine Frau, nachts heimlich aus? Hatte Marcel zu seiner Schwester Pierette wirklich keinen Kontakt mehr? Was macht Haushälterin Madame Chanel nach Feierabend? In welcher Beziehung stand Marcel zu Louise, dem Dienstmädchen? Warum ist die Schwägerin Augustine so verbittert? Ist die Schwiegermutter wirklich pleite? Was treibt Tochter Susanne eigentlich seit sie von zu Hause ausgezogen ist und ist Catherine, die andere Tochter, wirklich so unschuldig, wie es scheint?
Autor Robert Thomas entlarvt in seinem Stück auf humoristische Weise die Lebenslügen seiner Protagonistinnen. Dabei geht es nicht nur um den Skandal, sondern um die Beziehungen der Frauen untereinander: Um zerstörte Hoffnungen, unerfüllte Träume und gescheiterte Lebensentwürfe, für die Thomas immer wieder auch leise Töne findet. Was auf den ersten Blick eine Kriminalkomödie zu sein scheint, erzählt bei genauer Betrachtung weit mehr und die Suche nach dem Mörder wird zur Nebensache. Thomas wurde für „Die acht Frauen“ mit dem "Quai des Orfèvres" (benannt nach der Adresse der Pariser Kriminalpolizei) ausgezeichnet. Bekanntheit erlangte das Stück darüber hinaus, durch Froncois Ozons Verfilmung von 2002.
In Gera wird das Stück von Ludmilla Heilig inszeniert, die bereits in Berlin, Nürnberg, Mannheim, Bremen, Stendal und Hildesheim arbeitete. Dort inszenierte sie u. a. „Shockheaded Peter“, „Das Fest“, „Dogville“, „Cyrano de Bergerac“ und Kinderstücke wie „Pippi Langstrumpf“. Seit 1995 ist sie außerdem Leiterin des Theaterjugendclubs Hildesheim, mit dem sie seither vornehmlich zeitgenössisch-aktuelle Stücke erarbeitet.
Das Bühnenbild zu „Die acht Frauen“ stammt von Jan Hofmann, die Kostüme entwirft Ute Lindenberg. Es spielen Gisela Aderhold, Nicole Janze, Karin Kundt-Petters, Florence Matousek, Juliane Meyerhoff, Anna Röder, Mechthild Scrobanita und Carola Sigg.