Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Medeia" von Euripides im Residenz Theater München"Medeia" von Euripides im Residenz Theater München"Medeia" von Euripides...

"Medeia" von Euripides im Residenz Theater München

Deutsch von Peter Krumme,

Premiere 23. November

Die fremde Königstochter Medeia wird von ihrem Mann Jason verstoßen. Er will die schöne Tochter Kreons heiraten. Medeia soll aus Griechenland ausgewiesen werden, denn Kreon fürchtet ihre magischen Kräfte.

Sie hatte Jason einst geholfen, das Goldene Vlies zu rauben – den wertvollsten Besitz ihres Vaters. Für ihn hatte sie ihre Familie zurückgelassen und verraten und ihren eigenen Bruder getötet. So übermächtig Medeias Liebe für Jason einst war, so rasend ist nun ihr flammender Zorn. Es geht um weit mehr als Eifersucht und Geschlechterkampf. Medeia will überleben, um auf ihre Art Siegerin zu sein. Sie reagiert nicht, sie agiert. In der Figur der Medeia zeigt sich ein ungewöhnlich provozierender Weiblichkeitsentwurf: Eine Frau, die ihr Recht auf Autonomie und Selbstbehauptung einfordert und eine große Fähigkeit zur Selbstreflexion besitzt. Die innere Ambivalenz einer um die Verwirklichung des eigenen radikalen Lebensentwurfes kämpfenden Frau macht Medeia zu einer überaus modernen Figur. Sie verkörpert eine neue Dimension des Weiblichen und sprengt den im westlichen Denken vorherrschenden Gegensatz zwischen Natur und Kultur – zwischen Weiblichkeit und Männlichkeit. Sie steht gleichzeitig für den Aufstand gegen die neue Ordnung, die keine mehr sein wird.


Lena Dörrie   Stephanie Leue   Barbara Melzl   Eva Schuckardt  
Rainer Bock   Stefan Hunstein   Guido Lambrecht   Fred Stillkrauth

Regie  Tina Lanik   Bühne  Magdalena Gut   Kostüme  Su Sigmund

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Im Märchenwald -- "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare vor dem Schauspielhaus Düsseldorf

Was wäre besser geeignet für eine Freiluftaufführung als ein Stück über Liebe und Liebeswirrungen? So hat wohl auch das Düsseldorfer Schauspielhaus gedacht und für die diesjährige Sommersaison William…

Von: Dagmar Kurtz

MIT SPHÄRENHAFTER LEUCHTKRAFT -- Chopin-Klaviersonaten mit Benjamin Grosvenor bei Decca

Der britische Pianist Benjamin Grosvenor stellt auf seinem neuen Album ausschließlich Klaviermusik von Frederic Chopin vor. Es ist das neunte Album, das der Künstler beim Label Decca veröffentlicht.…

Von: ALEXANDER WALTHER

ERSTAUNLICHE KLANGVIELFALT -- Neue CD: Dmitri Schostakowitsch - Jazz-Suiten, Ballett-Suiten und Konzerte bei Capriccio

Die Qualität der Suite für Jazz-Orchester Nr. 2 ("Suite for Variety Orchestra") aus dem Jahre 1938 von Dmitri Schostakowitsch ist in der Aufnahme mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

ABSTURZ DER AUTODYNASTIE -- "CITE D'OR - Aufstieg und Fall der Stadt Stuttgart" als Koproduktion des Theaters Rampe mit der Staatsoper Stuttgart im ehemaligen Autohaus in der Metzstraße STUTTGART

"Wie geht's mit der Industrie weiter?" Das transnationale Theater- und Tanzensemble "La Fleur" stellte diese zentrale Frage in der temperamentvollen Regie von Monika Gintersdorfer und in seiner…

Von: ALEXANDER WALTHER

PACKENDE AUFSPALTUNG DER FIGUR -- "Lulu" von Alban Berg und Frank Wedekind mit dem Ensemble der Opernschule der Musikhochschule im Wilhelmatheater STUTTGART

Der Regisseur Bernd Schmitt hat die schillernde Figur der Lulu gleich in vier Personen aufgeteilt. Das ist ein neuer und durchaus spannender Ansatz. Zunächst erscheint Lulu als Clown (Alba Valdivieso…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑