Am Tag ihrer Hochzeit überreicht Jason Dircé das Goldene Vlies als Brautgeschenk. Medea versucht, Jason zurückzugewinnen. Als das misslingt, verflucht sie Kreons ganzes Haus. Medea wird aus Korinth verbannt. Auf ihr Flehen hin gewährt ihr Kreon einen letzten Tag, um von ihren Kindern Abschied zu nehmen. Dankbarkeit heuchelnd lässt Medea ihrer Rivalin ein mit Gift durchwirktes Gewand überreichen, das Dircé den Tod bringt. Anschließend tötet sie ihre Kinder. Jason prophezeit sie ein Wiedersehen im Reich der Schatten, bevor sie vor den Augen des entsetzten Volkes entschwindet.
Der antike Medea-Stoff ist immer wieder von Opernkomponisten aufgegriffen worden, wobei Luigi Cherubinis Oper dank der großen und eindrucksvoll gezeichneten Titelgestalt als die bedeutendste angesehen werden kann. Überzeugend charakterisiert die Musik die Schlangennatur der Zauberin, die warmen Gefühle der Liebenden und Mutter, den leidenschaftlichen Rachetrieb, den Gram der Verstoßenen und die seelischen Qualen der Mörderin. Vorübergehend in Vergessenheit geraten, brachte Maria Callas die 1797 uraufgeführte Oper wieder in Erinnerung.
Mit Medea wird zum ersten Mal ein Werk Cherubinis am Tiroler Landestheater erklingen - mit Barbara Schneider-Hofstetter, die hier bereits als Elektra zu erleben war, in der Titelpartie.
Text von François Benoît Hoffmann
Halbszenische Aufführung
Musikalische Leitung Christoph Altstaedt
Szenische Einrichtung Uwe Drechsel
Bühne & Kostüme Michael D. Zimmermann
Creonte Michael Bachtadze
Glauce Adréana Kraschewski
Giasone Paulo Ferreira
Medea Barbara Schneider-Hofstetter
Neris Yanyu Guo
Erste Magd Su-Jin Kim
Zweite Magd Saiko Kawano
Sprecher Kristoffer Nowak
Chor des TLT & Extrachor des TLT
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck