Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
«Mass für Mass» von William Shakespeare, Theater Bern«Mass für Mass» von William Shakespeare, Theater Bern«Mass für Mass» von...

«Mass für Mass» von William Shakespeare, Theater Bern

Premiere Sa., 9. Februar 2013, 19:30 Uhr, Stadttheater. -----

Wien – ein einziges Bordell. Jahrelang hat Herzog Vincentio das Gesetz schlafen lassen, nun kehrt er der Stadt unter rätselhaften Umständen den Rücken und setzt einen Stellvertreter ein, dem er aufträgt, die Übel bei der Wurzel zu packen.

Angelo tut wie ihm befohlen, wird dabei aber vom Herzog – im Mönchsgewand – auf Schritt und Tritt beobachtet. Mit puritanischer Unbarmherzigkeit räumt der Statthalter auf, lässt Bordelle schliessen, Luden, Huren und Freier verhaften. An Claudio, der seine Verlobte vor der Ehe geschwängert hat, will er ein Exempel statuieren und verurteilt ihn zum Tode. Als Claudios Schwester Isabella, eine Novizin, ihn um Gnade anfleht, stolpert Angelo über seine eigenen Triebe. Er verfällt Isabella und bietet ihr ein unmoralisches Tauschgeschäft an. Das Leben ihres Bruders gegen ihren Körper. Während die Mühlen der Justiz unaufhaltsam weiter mahlen, nimmt der Mönch Vincentio heimlich die Fäden in die Hand...

 

«Mass für Mass», von Harold Bloom als «Shakespeares Abschied von der Komödie» bezeichnet, verhandelt in so grellen wie galligen Farben die Verstrickungen von Macht und Sex, das Spiel mit der Lust und die Lust am Spiel. Im Zentrum des Machtspiels zwischen Autorität und Subversion, zwischen Bordell, Kloster, Gefängnis und Hof steht mit dem Herzog ein Mann, über dessen Motive Shakespeare sich nicht die Mühe macht, genauere Auskunft zu erteilen. Ist es Überforderung, die Vincentio aus dem Amt treibt, hat er selbst Leichen im Keller – wie Lucio, eine weitere schillernde Gestalt des Stücks, zu wissen glaubt – oder ist er ein Verwandter Jagos, der mit taktischer Verschlagenheit seine eigenen Interessen verfolgt? Die Kapuze macht jedenfalls noch keinen Mönch, das wusste schon Feste, Shakespeares melancholische Narrengestalt aus «Was ihr wollt».

 

Regie Markus Bothe

Bühne Robert Schweer

Kostüme Gwendolyn Bahr

Dramaturgie Jan Stephan Schmieding

 

Vincentio, Herzog von Wien Peter Jecklin

Angelo, sein Stellvertreter Jonas Hien

Isabella, eine Novizin Mona Kloos

Escalus, ein Adliger/Madame Overdone/Marianna Andri Schenardi

Lucio, ein Dandy Stefano Wenk

Claudio, Isabellas Bruder Benedikt Greiner

Ein Aufseher Pascal Goffin

Bernadino/Bruder Thomas Stéphane Maeder

Musiker Michael Frei

 

Weitere Termine

Fr, 15. Feb 2013, 19:30

So, 24. Feb 2013, 18:00

Fr, 01. Mär 2013, 19:30

Mi, 06. Mär 2013, 19:30

Fr, 08. Mär 2013, 19:30

Do, 14. Mär 2013, 19:30

Sa, 23. Mär 2013, 19:30

So, 21. Apr 2013, 15:00

Do, 25. Apr 2013, 19:30

Mi, 29. Mai 2013, 19:30

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

FURCHT VOR DER FREIHEIT -- Neue Reihe "Studio goes Politics" im Studiotheater STUTTGART

Die Kabarettistin Stephanie Biesolt eröffnete zusammen mit der Schauspielerin Marion Jeiter diese neue Kabarett-Reihe im Studiotheater. Dabei wurde die AfD aufs Korn genommen. Beim "Angriff auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

GESPENSTER UND ATEMLOSE SPANNUNG -- "Falsche Schlange" von Alan Ayckbourn im Kronenzentrum/BIETIGHEIM-BISSINGEN

Eine Prodfuktion von Tournee-Theater Thespiskarren - Theater im Rathaus Essen. - In der subtilen Regie von Gerit Kling bekommt dieser Psycho-Thriller rasch scharfe Kontur. Annabel Chester kehrt nach…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUCH DIE BILDENDE KUNST IST PRÄSENT -- Ludwigsburger Schlossfestspiele 2025

Die Festspielzeit 2025 wird am Samstag, 31. Mai 2025 mit dem Konzerthausorchester Berlin unter der Leitung von Joana Mallwitz im Forum am Schlosspark eröffnet. Neben Schuberts "Großer C-Dur-Sinfonie"…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEINE SCHWINGUNGEN -- "Wege in die Gegenwart" - Gitarrenmusik des 20. und 21. Jahrhunderts im Kammermusiksaal der Musikhochschule STUTTGART

Gitarren-Musikstudenten der Klasse von Tillmann Reinbeck stellten sich im Kammermusiksaal der Musikhochschule vor. Der Abend begann mit "Quatre pieces breves" aus dem Jahre 1933 von Frank Martin. Das…

Von: ALEXANDER WALTHER

PEITSCHENDE RHYTHMEN -- Symphonieorchester unter Juraj Valcuha im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Ein sehr russisches Programm präsentierte das glänzend disponierte SWR Symphonieorchester unter der Leitung des slowakischen Dirigenten Juraj Valcuha diesmal in der Liederhalle. Zunächst erklang die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑