Dennoch enthält das 1604 geschriebene Werk bitterböse, politisch-brisante und sehr persönliche Aussagen Shakespeares über Recht und Gesetz.
Der Konflikt um den Preis der Macht beginnt mit dem Amtsverzicht des Herzogs Vincentino. Er hat die Zügel schleifen lassen und kann der um sich greifenden Sittenlosigkeit nicht Einhalt gebieten. Unzucht und tiefer Verwahrlosung soll nun Angelo, ein kompromissloser Moralapostel, mit neuer Härte begegnen. Angelos erstes Opfer wird der junge Claudio. Weil er seine Geliebte vor der Hochzeit geschwängert hat, soll er hingerichtet werden. Claudios schöne und gleichzeitig strenge Schwester Isabella, die in ein Kloster eintreten will, bittet um Gnade.
Beim Anblick Isabellas wird Angelo schwach und verspricht, Claudio zu begnadigen, wenn sie sich ihm für eine Nacht hingibt. Isabella weist das Angebot entrüstet ab und will ihren Bruder lieber sterben lassen, als ihre Reinheit zu opfern. Herzog Vincentino hat allerdings die Stadt nie verlassen und beobachtet sein Volk als verkleideter Mönch. Nun muss er selbst wieder einrenken, was er mit der Einsetzung seines Stellvertreters angerichtet hat.
Shakespeares Werk wird historisch mit dem Amtsantritt Jakob I. (1603) in Verbindung gebracht und enthält viele zeitkritische Anspielungen auf den Protest der bigotten Puritaner an der Moral der damaligen Gesellschaft. Mit seiner Thematik von politischer Korruption und Amtsmissbrauch ist "Maß für Maß" im heutigen Europa aktueller denn je.
Produktion Stadttheater Fürth
Inszenierung: Ingrid Gündisch
Ausstattung: Angela Loewen
mit Thomas Lackner, Christoph Bangerter, Heiko Ruprecht, Eva Geiler, Michael Vogtmann, Oliver Matthiae, Markus Rührer, Daniel Heck, Christine Mertens, Nikola Norgauer, Günther Brenner,
Mona Latendin, Boris Keil, Dominique Marterstock
Samstag, 20. & Sonntag, 21. April 2013, jeweils 19.30 Uhr
Mittwoch, 5. - Samstag, 8. Juni 2013, jeweils 19.30 Uhr
Sonntag, 9. Juni 2013, 18.00 Uhr
Theaterkasse: Tel. 0911/974 24 00 • Fax 0911/ 974 24 44 • E-Mail: theaterkasse@fuerth.de