Amiens, Paris, Le Havre heißen diese Stationen, bevor es nach Amerika geht, in dessen Wüste der Lebenstraum zerplatzt, die Titelheldin buchstäblich verdurstet. Ein starkes Selbstbewusstsein und erstaunlich arglose Liebesgefühle, knallhartes Kalkül und naive Vertrauensseligkeit zeichnen diese höchst schillernde Frauengestalt gleichermaßen aus, mit der Giacomo Puccini 1893 zielstrebig seine eigene Erfolgsgeschichte zu schreiben beginnt. Umrundet von Männern, deren Motivationen und Lebensmaximen genauso undurchsichtig sind wie ihre eigenen, stellt Manon einen Prototyp des modernen Menschen an der Schwelle zum neuen Jahrhundert dar: hoffnungsvoll und angstbesessen im Angesicht von Zeitenwenden.
Musikalische Leitung: Gerhard Markson / Regie: Yona Kim / Bühne: Evi Wiedemann
Kostüme: Hugo Holger Schneider / Chor: Bernhard Moncado / Dramaturgie: Dominica Volkert
Mit: Susana Schnell, Christina Vasileva; Jin Seok Lee, Juan Orozco, Christoph Walte u.a.
Weitere Vorstellungen im Dezember: 7. und 15.12., jeweils 19.30 Uhr