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"Maeterlinck" von Christoph Marthaler in den Münchner Kammerspielen

Am Montag, 23. und Dienstag, 24. Juni 2008, um 20.00 Uhr im Schauspielhaus

 

Das Leben des Mannes, der 1911 den Literaturnobelpreis bekam, der die Geschwindigkeit der Automobile ebenso liebte wie die Traurigkeit der Bienenstöcke, bildet die Folie für eine melancholisch komische Seelenerkundung.

 

Es wird genäht und gesungen, es wird Lärm gemacht und die ganze Tristesse eines arbeitsamen Lebens ohne Freude löst sich auf in ein Panorama menschlicher Unmöglichkeiten. Mit den entwaffnenden Mitteln Marthalerscher Komik wird der kleine Aufstand geprobt.

 

"Die Aufführung wirkt wie eine Messe für 'Maeterlinck', durchtränkt von Verehrung und Geheimnis, voll großer Gesten und kleiner Späße (musikalischen, literarischen und lokalen), sehr schön, sehr langsam und unendlich traurig." (Theater heute)

 

Ohne das Verlangen, aus dieser Inszenierung mit einer neuen Sicht des stoischen Seelenkundlers Maeterlincks herauszukommen, findet sich aber wieder einmal ein willkommener Eingang in das absurde Paradies menschlicher Unmöglichkeiten, das Marthaler allein so komponieren kann. Zu Musik von Purcell, Mozart, Debussy, Satie und Zemlinsky zeigt er das ganze Problem einer Warenproduktion ohne Lebensfreude und Metaphysik mit den Mitteln des kleinen Aufstands. Die Magie des Klangs und der versteckten Zärtlichkeiten, die er in dieser schredderigen Manufaktur erzeugt, wendet er den Blick weg vom toten Dichter, hin zum leckeren Theatersalat. Es besteht also kein Anlass zur Traurigkeit (Süddeutsche Zeitung)

 

In flämischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Regie: Christoph Marthaler

Musikalische Leitung: Rosemary Hardy.

Bühne: Anna Viebrock und Frieda Schneider.

Kostüme: Sarah Schittek. Dramaturgie: Koen Tachelet.

 

Mit: Marc Bodnar, Wine Dierckx, Rosemary Hardy, Hadewych Minis, Frieda Pittors, Sasha Rau, Graham F. Valentine, Steven Van Watermeulen und Bendix Dethleffsen (Musiker).

 

das Gastspiel von NT Gent / Toneelgroep Amsterdam.

Koproduktion mit Odéon - Théâtre de l'Europe, Paris, und Stadsschouwburg Amsterdam

 

Im Rahmen von 850 JAHRE MÜNCHEN

 

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