Die Polizei stürmt ein Schulgebäude. Plötzlich dringen Stimmen aus dem Physikraum. Eine Gruppe von Schülerinnen hat sich hier versteckt. Der Physiklehrer, der sie befreit, stellt verwirrt fest, dass statt Teenagern erwachsene Frauen vor ihm stehen. Ein Zeitsprung mit einer so irritierenden wie mahnenden Botschaft: Auch wenn heute noch immer Polizisten auf Studierende einprügeln und Demonstrationen gewaltsam aufgelöst werden – der Kampf dieser Schülerinnen stammt aus einer anderen Zeit.
Es ist lange her, dass die drei Mädchen Maldonado, Riquelme und Fuenzalida verschwanden. Jetzt tauchen sie plötzlich wieder auf, ohne zu wissen, dass sie 30 Jahre verpasst haben. Indem der Lehrer ihnen klarmachen möchte, dass die Demokratie, für die sie damals gekämpft haben, jetzt angeblich gekommen ist, wird gleichzeitig deutlich, dass die Mechanik von Unterdrückung, Aufstand und Verrat, von denen die Frauen berichten, sich fortgeschrieben hat.
In dem spannungsgeladenen Stück verarbeitet Kokotović den Mut, die Entschlossenheit und den Schmerz der Jugend zu einer hochaktuellen politischen Lektion. Temporeich, lustig und zugleich tiefernst verwebt Kokotović die Zeitebenen und weist dabei weit über die chilenische Geschichte hinaus: 1989 widersetzten sich junge Chilen:innen der Militärdiktatur von Genral Pinochet ... Nach einem erneuten Rückfall in totalitäre Strukturen standen sie 2019 erneut auf und hatten Erfolg. 2021 haben sie dann den linken 35jährigen Gabriel Boric zu ihrem Präsidenten gewählt. Er soll nun den Staat reformieren.
Es spielen: Katharina Waldau, Sabine Janicki, Michael Hafner, Tuong Phuong Bui, Nedjo Osman
Regie, Dramaturgie: Nada Kokotovic
Regieassistenz: Nedjo Osman
Kostüme: Joanna Rybacka
Bühne: Grigory Bernstein
PR-Öarbeit: Iris Pinkepank
Aufführungen:
Datum: Mittwoch, 14.12.2022, Premiere,
weitere Aufführungen am 15., 28. und 29.12.2022
Zeit: 20.00 Uhr
Ort: Theater der Keller in der TanzFaktur, Siegburger Str. 233w, 50679 Köln
Kontakt: 0221 27220990
Theaterkasse: 0221 31 80 59
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