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"Lulu" - Eine Monstertragödie von Frank Wedekind im Stadttheater Fürth

Premiere am 16. März 2013, um 19.30 Uhr. -----

Lulu ist eine junge Frau und gleichzeitig ein Chamäleon der Liebe, die der Journalist Dr. Schön auf der Straße aufliest. Sie lässt Männerträume wahr werden und passt sich jedem auf sie projizierten Wunschbild an, egal ob femme fatale, Kindfrau, Jungfrau, Hure, sinnliche Geliebte oder Muse.

Doch hinter diesen Stereotypen steckt vor allem die fleischliche Verkörperung eines Prinzips: die reine, durch spießbürgerliche Moral niemals zu bändigende Triebhaftigkeit - in einer Unschuld, die Gut und Böse noch nicht kennt. Das Mädchen Lulu benutzt mit großzügiger sexueller Angebotspalette die eigene Sinnlichkeit, um zu überleben. Schon zu Beginn des Stückes wird Lulu mit einem Tier verglichen, das mordet, um nicht gemordet zu werden. Ihr Selbstbewusstsein speist sich aus dem Begehren der Männer. Einer nach dem anderen kommt zu Fall auf Lulus Weg von der Straße in die bessere Gesellschaft. Denn sie kennt ihre Wirkung - und ihre Zerstörungskraft. Die Grenze zwischen Opfer- und Täterrolle verwischt bei Lulu. Nach Jahren der Flucht durch halb Europa landet Lulu wieder auf der Straße.

Frank Wedekind (1864 - 1918) war ein deutscher Dramatiker, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit

einzigartiger Radikalität die verlogene Scheinmoral des Bürgertums attackierte. In ganz Europa porträtierte er antibürgerliche „Helden“: Kinder, Künstler, Hochstapler, Dirnen und Ganoven. Sein Meisterwerk und Vermächtnis heißt „Lulu“, eine Monstertragödie, wie Wedekind selbst sein in mehreren Fassungen vorliegendes geheimnisvolles Theaterstück nannte. „Lulu“, zu Wedekinds Lebzeiten immer wieder wegen ihrer inhaltlichen Drastik der Zensur zum Opfer gefallen, wird für das Stadttheater Fürth neu inszeniert von Nilufar K. Münzing.

Fassung für das Stadttheater Fürth nach Frank Wedekinds Tragödien „Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“

Produktion Stadttheater Fürth

Inszenierung Nilufar K. Münzing

Bühne Christiane Becker

Kostüme Uta Gruber-Ballehr

Musikalische Einrichtung Felix Leuschner

Dramaturgie Matthias Heilmann

Licht Sebastian Carol, Günther Neumann

Lulu Eva-Maria Kapser

Medizinalrat Dr. Goll Peter Pruchniewitz

Dr. Schön, Chefredakteur Klaus Rohrmoser

Alwa, sein Sohn Daniel Montoya

Schwarz, Fotograf Rolf Kindermann

Schigolch Frank Watzke

Rodrigo, Athlet Oliver Fobe-Dörr

Hugenberg, Gymnasiast Klaus Michalski

Escherich, Reporter Klaus Michalski

Gräfin Geschwitz Kornelia Lüdorff

Casti-Piani Rolf Kindermann

Bankier Puntschu Peter Pruchniewitz

Bob Klaus Michalski

Herr Hunidei Peter Pruchniewitz

Kungu Poti, kaiserlicher Prinz Klaus Michalski

John Helwig Arenz

Bianetta Gazil Lilia Akchurina

Ludmilla Steinherz Franziska Pößl

Dienstag, 19. März & Mittwoch, 20. März 2013, jeweils 19.30 Uhr

Freitag, 22. März & Samstag, 23. März 2013, jeweils 19.30 Uhr

Sonntag, 24. März 2013, 18.00 Uhr

Mittwoch, 27. März & Donnerstag, 28. März 2013, jeweils 19.30 Uhr

Theaterkasse: Tel. 0911/974 24 00 • Fax 0911/ 974 24 44 • E-Mail: theaterkasse@fuerth.de

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