Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
»Luisa Miller« von Giuseppe Verdi - Hamburgische Staatsoper »Luisa Miller« von Giuseppe Verdi - Hamburgische Staatsoper »Luisa Miller« von...

»Luisa Miller« von Giuseppe Verdi - Hamburgische Staatsoper

Premiere: 16. November 2014, 18.00 Uhr. -----

»Luisa Miller« ist Giuseppe Verdis dritte Vertonung eines Stückes von Friedrich Schiller. »Es ist ein großartiges Drama, voller Leidenschaft und theatralisch sehr effektvoll«, schrieb der Komponist an den Librettisten Salvadore Cammarano über »Kabale und Liebe«.

Um den Erwartungen der Zensur und des Publikums zu entsprechen, musste Verdi das Stück zunächst auf ein operntaugliches Libretto reduzieren, wodurch sich der Fokus von dem politischen Stoff Schillers auf das Familiendrama verschob. Verdi gelangen in seiner 1849 in Neapel uraufgeführten Oper herausragende Charakterstudien aller Protagonisten.

 

In diesem Werk legte er den Grundstein für viele »Verdi-Typen« späterer Jahre, wie Jago, Giorgio Germont, Aida oder Desdemona. An der Staatsoper Hamburg war »Luisa Miller« 1981 als Hamburger Erstaufführung in einer Neuproduktion zu erleben, die musikalische Leitung hatte Giuseppe Sinopoli, Regie und Ausstattung übernahm damals Luciano Damiani.

 

Die Regie der Hamburger Neuinszenierung übernimmt der Zürcher Opernintendant Andreas Homoki. Es ist nach »Rigoletto« und Gounods »Faust« seine dritte Regiearbeit für das Hamburger Opernhaus. Schillers Vorlage »Kabale und Liebe« stammt aus einer vorrevolutionären Zeit, Homoki möchte diesen Aspekt in seiner Deutung betonen: »Die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen dem Hof und dem Bürgertum sollen ganz klar erkennbar werden«, sagt er. Hierfür schuf der Bühnenbildner Paul Zoller einen variablen Bühnenraum, der auf filmische Weise den Rahmen für diese Rokokogesellschaft bildet.

 

Paul Zoller präsentiert mit seinem Bühnenbild für »Luisa Miller« erstmals eine Arbeit an der Staatsoper Hamburg. Neben seinen Engagements als Bühnenbildner unter anderem in Zürich, Paris und New York arbeitet er als Bildender Künstler im Bereich Performance und Installation und ist seit 2013 als Dozent an der TU Berlin tätig. Auch der Kostümbildner Gideon Davey arbeitet für »Luisa Miller« zum ersten Mal an der Staatsoper Hamburg, neben zahlreichen internationalen Engagements realisierte er mit Andreas Homoki bereits mehrere Opernproduktionen.

 

Die musikalische Leitung übernimmt Simone Young. Nach ihrer preisgekrönten Verdi-Trilogie »Verdi im Visier« mit drei Frühwerken des italienischen Komponisten, setzt sie nun mit »Luisa Miller« ein weiteres frühes Werk aus Verdis »Galeerenjahren« auf das Programm. »Ich sehe ›Luisa Miller‹ als eine Art Brückenstück«, sagt sie. »Verdi komponierte es gleich nach ›La Battaglia di Legnano‹, eine Oper, die noch ganz den Frühwerken zuzuordnen ist. Mit ›Luisa Miller‹ war für Verdi die Zeit der großen historischen und biblischen Stoffe vorbei.«

 

Als Luisa kehrt die georgische Sopranistin Nino Machaidze an die Staatsoper Hamburg zurück, wo sie als Gilda, Lucia und Adina bereits Erfolge feiern konnte. Ivan Magrì stellt sich zum ersten Mal in Hamburg vor, der italienische Tenor übernimmt die Partie des Rodolfo. George Petean singt den Miller, der rumänische Bariton war von 2002 bis 2010 Mitglied im Ensemble der Hamburgischen Staatsoper und ist dem Haus seither als Gast eng verbunden. Tigran Martirossian, zuletzt als Méphistophélès, Pontius Pilatus, Barbarossa und Geronte sehr erfolgreich, übernimmt die Partie des Conte di Walter, Oliver Zwarg singt Wurm, Cristina Damian ist Federica, Ida Aldrian übernimmt die Rolle der Laura. Die Einstudierung des Chores liegt bei Eberhard Friedrich.

 

Inszenierung: Andreas Homoki

Bühnenbild: Paul Zoller

Kostüme: Gideon Davey

Licht: Franck Evin

 

Il Conte di Walter

Tigran Martirossian

Rodolfo

Ivan Magrì

Miller

George Petean

Luisa

Nino Machaidze

Wurm

Oliver Zwarg

Federica

Cristina Damian

Laura

Ida Aldrian

Un Contadino

Daniel Todd

Orchester

Philharmoniker Hamburg

 

Chor

Chor der Hamburgischen Staatsoper

 

Vorstellungen: 19., 22., 25., 30. November 2014, 4., 9. Dezember 2014

 

Karten sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, unter der Telefonnummer

040 / 35 68 68, im Internet unter www.staatsoper-hamburg.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑