Die Beschäftigung mit dem Mythos des Heiligen Sebastians, in dieser Zeit, führt für beide zur Klärung ihrer künstlerischen Positionen. Über die äußere zur inneren Schönheit, zur Liebe, zum Leid und zur Verklärung des Märtyrers suchen sie das „Objektive“, Licht und Klarheit werden ihre Postulate.
Hier nimmt die Choreographie ihren Ansatz und entwickelt aus dem vertrauten Kodex der eigenen Bewegungsformen der Tänzer ein Geflecht, das den Verlauf einer inneren Bewegung aufzeigt, die Lorca und Dalí für sich eingegangen sind.
Für Lorcas Welt habe ich weite Bögen, eine horizontale Sicht verschiedener Ebenen, eine starke Bindung zum Boden und Funken der Phantasie, die weit darüber fliegen entwickelt. Eine Welt aus Freunden, Theaterfiguren und (Alb-)Träumen. Für Dalí eine Betonung der senkrechten Linien, ein Vibrieren im Miteinander und Übereinander der tänzerischen Figuren, Brechungen und ekstatische Eskalationen. Eine Welt der eigenen erotischen Phantasien, Gala und die Obsessionen am eigenen „Ich“. Das alles immer wie ein Gemälde oder eine Skulptur, ganz aus Tanz entstehend. Das Ballett verfolgt den Prozess einer Trennung, den Verlust einer Liebe und den Weg in neue, sehr eigene und „einsame“ Welten für beide. Meine Arbeit sucht im Wesen der Kreativität die Möglichkeiten des Miteinander und der Einsamkeit.
Jochen Ulrich
Choreographie Jochen Ulrich
Szenario Fabrice Jucquois
Bühnenbild Alfio Giuffrida
Einstudierung Kathleen Rylands, Fabrice Jucquois
Kostüm Jochen Ulrich
Dramaturgie Chantal Kuenzli
Ilja van den Bosch Die Braut
Deni Gostl Gala
Lucia Patoprstá Rätsel
Anna Štěrbová Die Frau
Martin Dvořák Dalí
Alfonso Hierro Delgado Der Schatten Dalís
Lionel Droguet Dalís rechter Arm
Daniel Morales Pérez Der Schatten Lorcas
Matej Pajgert Lorca
Rafael Valdivieso La Luna
Martin Vraný El Toro
Pascal Merighi Dalís Dämon
Weitere Vorstellungen: 19., 24. Februar; 1., 7., 11., 27. März