Doch die amourösen Eskapaden werden von Fett durchkreuzt und seinen wirtschaftlichen Interessen unterworfen: Aus verblasenen Liebesgeschichten sollen handfeste Heiratssachen werden. Fetts erklärtes Ziel ist es, sein Vermögen zu vermehren. Der Parvenü ist nicht allein mit seiner Gier – Nebel, der sich selbstgefällig zu seiner Schuftigkeit bekennt, durchschaut die Gesetze dieser Gesellschaft und bedient sich rücksichtslos ihrer Mechanismen.
Immerhin fünf Jahre bevor Marx und Engels ihr Kommunistisches Manifest veröffentlichen, setzt Nestroy in seiner 1843 entstandenen Posse bürgerliche Familienverhältnisse als reine „Geldverhältnisse“ in Szene, „die Heiratsmache ist eben nicht mehr und nicht weniger als eine Geldmache“ (Bruno Hannemann). Und wie immer bei Nestroy ist hier nichts gemütlich oder idealisiert, nicht die gesellschaftlichen Zustände und schon gar nicht die Liebe. Vor allem auf die Institution Ehe, die er einmal eine „wechselseitige Lebensverbitterungsanstalt“ nennt, zielt sein scharfer Spott. Von der Doppelhochzeit am Ende sollte man sich daher keinesfalls täuschen lassen, denn, wie Hans Weigel treffend bemerkte, „Nestroys Ehen werden nicht im Himmel geschlossen“.
Regie: Georg Schmiedleitner
Bühnenbild: Volker Hintermeier
Kostüme: Su Bühler
Musik: Matthias Jakisic
Licht: Norbert Joachim
Dramaturgie: Hans Mrak
Mit Elisabeth Augustin, Gregor Bloéb, Stefanie Dvorak, Regina Fritsch, Alexandra Henkel, Dietmar König, Peter Matić, Markus Meyer, Christoph Radakovits, Robert Reinagl, Marie-Luise Stockinger, Martin Vischer Musiker: Melissa Coleman, Lena Fankhauser, Matthias Jakisic, Claus Riedl, Nikolai Tunkowitsch
April
Donnerstag, 13.04.2017 | 19.30 UhrBurgtheater
Samstag, 15.04.2017 | 19.30 UhrBurgtheater
Samstag, 22.04.2017 | 20.00 UhrBurgtheater
Samstag, 29.04.2017 | 19.30 UhrBurgtheater
Mai
Dienstag, 09.05.2017 | 19.30 UhrBurgtheater
Samstag, 13.05.2017 | 19.30 UhrBurgtheater
Montag, 15.05.2017 | 19.30 UhrBurgtheater
Sonntag, 21.05.2017 | 19.00 UhrBurgtheater
Juni
Sonntag, 04.06.2017 | 19.00 UhrBurgtheater