Die Erbschaft steht zwei Familien zu: Schwester Olga und dem Neffen Heinz - beide mit Anhang. Man hat sich zur Teilung der attraktiven Hinterlassenschaft zusammengefunden. Der Familienrat redet sich die Köpfe heiß. Jeder will den größten Anteil, jeder fühlt sich übervorteilt, es entbrennt ein skrupelloser Kampf um jede Vase. Hemmungslos wird auch in Tante Marthas Privatleben gewühlt. Da taucht ein Testament auf. Aber welch unerhörte Brüskierung: Die alte Dame hat einen angeheirateten Verwandten begünstigt, den Mann einer tödlich verunglückten Nichte. Einen Saxophonspieler, gänzlich unseriös. Schon am offenen Grab fiel er unangenehm auf, als er für die Verstorbene ungebeten eine Melodie spielte. Welch’ ein Glück, das sich das Testament als ungültig erweist! Doch auch in Erbschaftsdingen gilt: „Wer zuletzt lacht, lacht am besten!“ Genau 20 Jahre nach Fitzgerald Kusz’ Dauerbrenner „Schweig’, Bub!“ wurde 1997 sein „Letzter Wille“ uraufgeführt. Ganz in der Tradition des kritischen Volkstheaters stehend, gelingt es dem Franken auch in dieser Erbschaftskomödie wieder, die spießig-bürgerlichen Familienstrukturen zu entlarven durch ein befreites und befreiendes Lachen. Zurück bleibt die Gewissheit, dass Schwester Olga und Neffe Heinz auch gut in der eigenen Familie vorkommen können.
Premiere: 6. Juni 2008, Podium
Regie: Volkmar Kamm
Ausstattung: Matthias Müller
Olga: Heidrun Schweda
Ursel: Gabriele Weber a.G.
Kurt: Michael Meichßner
Siggi: Maja Müller
Heinz: Markus Löchner
Karin: Kerstin Sasowski
Klaus: John Peter Altgelt
Rau: Ralf Grobel
Tante Martha: Gisela Storck